Samstag, 12. Januar 2019
Spiegelroutine
kasgra, 21:55
Nackt stehe ich vor dem Spiegel und betrachte den Schatten meines früheren ichs. Die Muskeln sind verblasst und lassen sich nur noch erahnen. Meine Haltung ist ungesund und ich habe etwas Bauch angesetzt.
Vorbei sind die Tage, als ich noch durch und durch Kampfsportler war. Drei- bis viermal in der Woche ins Traning, daneben zuhause noch etwas Krafttraining. Ich war fit. Jetzt bin ich fett. Das Studium, der Stress, der Alkohol hat mich dick werden lassen.
Scheiß drauf, wie du aussiehst, denke ich mir für einen Moment, worauf es ankommt, ist das du dich wohl fühlst und verdammt nochmal gesund bist. Dann sehe ich mich wieder an. Scheiße, wie seh ich aus. Nicht alles ist schlecht. Das Fett hat mir mehr Masse geben. Breiterer Rücken, breitere Schultern. Damit kann ich leben.
Ich rede mir ein, dass wenn es drauf an kommt, mein Körper mich nicht im Stich lässt. Darauf kommt es nämlich an. Das er funktioniert, wenn er muss. Aber ich glaube daran. Wir würden an die äußerste Grenze gehen und uns nicht enttäuschen.
Man wird als Kämpfer geboren, aber es bleibt ein Ideal. Ich muss an meinen alten Sensei denken, ein ehemaliger Bundeswehr-Offizier. Er hat mal gesagt, es gibt zwei Arten von Konfrontation: Eine Schlägerei, wenn ein Besoffener auf dich los geht, wenn er dir eine verpassen will, sich mit dir prügeln will, aber dich nicht umbringen will. Und wenn jemand dich umbringen will. Mit einem Messer, einer Knarre oder wie auch immer. Wenn dir wirklich jemand nach dem Leben trachtet. Er war der Ansicht, man muss da unterscheiden. "Angemessenheit" ist da vielleicht der richtige Begriff.
Niemand wird verstehen, wenn du den versoffenen Halbstarken so krankenhausreif prügelst, das er seines Lebens nicht mehr glücklich wird. Bei den anderen ist alles erlaubt. Das ist Krieg. Wenn du Leben willst, zerschlag ihm die Gelenke, sodass der Ellenbogen oder das Knie bricht, beiß ihm in den Hals, in die Nase oder sonst wo, geh auf die Augen, den Kehlkopf, die Hoden.
Komischer Kerl, lange nicht gesehen, denke ich während ich darüber nachdenke und mich immernoch im Spiegel betrachte.
Ich atme durch. Ich muss los, denke ich und spiele mit dem Gedanken nackt joggen zu gehen. Ich bin kein Nudist, aber die Vorstellung die Kälte, den Schnee, den Wind auf der nackten Haut zu spüren beeindruckt mich. Es müsste etwas zutiefst natürliches haben, etwas offenbarendes. Und was verdammt kaltes. Die Spartaner sollen angeblich ihre Jünglinge nur nackt trainieren lassen, weil sie Sorgen hatten, das die Kleidung ihr Wachstum verhindert. Aber wir sind hier nicht in Griechenland vor tausenden Jahren und wahrscheinlich würde jemand die Polizei rufen. Und ich würde es höchst wahrscheinlich nach zehn Metern bereits bereuen.
Ich verwerfe, die wirren Gedanken, zieh mir Unterwäsche und Sportkleidung an und mache mich auf den Weg.
Vorbei sind die Tage, als ich noch durch und durch Kampfsportler war. Drei- bis viermal in der Woche ins Traning, daneben zuhause noch etwas Krafttraining. Ich war fit. Jetzt bin ich fett. Das Studium, der Stress, der Alkohol hat mich dick werden lassen.
Scheiß drauf, wie du aussiehst, denke ich mir für einen Moment, worauf es ankommt, ist das du dich wohl fühlst und verdammt nochmal gesund bist. Dann sehe ich mich wieder an. Scheiße, wie seh ich aus. Nicht alles ist schlecht. Das Fett hat mir mehr Masse geben. Breiterer Rücken, breitere Schultern. Damit kann ich leben.
Ich rede mir ein, dass wenn es drauf an kommt, mein Körper mich nicht im Stich lässt. Darauf kommt es nämlich an. Das er funktioniert, wenn er muss. Aber ich glaube daran. Wir würden an die äußerste Grenze gehen und uns nicht enttäuschen.
Man wird als Kämpfer geboren, aber es bleibt ein Ideal. Ich muss an meinen alten Sensei denken, ein ehemaliger Bundeswehr-Offizier. Er hat mal gesagt, es gibt zwei Arten von Konfrontation: Eine Schlägerei, wenn ein Besoffener auf dich los geht, wenn er dir eine verpassen will, sich mit dir prügeln will, aber dich nicht umbringen will. Und wenn jemand dich umbringen will. Mit einem Messer, einer Knarre oder wie auch immer. Wenn dir wirklich jemand nach dem Leben trachtet. Er war der Ansicht, man muss da unterscheiden. "Angemessenheit" ist da vielleicht der richtige Begriff.
Niemand wird verstehen, wenn du den versoffenen Halbstarken so krankenhausreif prügelst, das er seines Lebens nicht mehr glücklich wird. Bei den anderen ist alles erlaubt. Das ist Krieg. Wenn du Leben willst, zerschlag ihm die Gelenke, sodass der Ellenbogen oder das Knie bricht, beiß ihm in den Hals, in die Nase oder sonst wo, geh auf die Augen, den Kehlkopf, die Hoden.
Komischer Kerl, lange nicht gesehen, denke ich während ich darüber nachdenke und mich immernoch im Spiegel betrachte.
Ich atme durch. Ich muss los, denke ich und spiele mit dem Gedanken nackt joggen zu gehen. Ich bin kein Nudist, aber die Vorstellung die Kälte, den Schnee, den Wind auf der nackten Haut zu spüren beeindruckt mich. Es müsste etwas zutiefst natürliches haben, etwas offenbarendes. Und was verdammt kaltes. Die Spartaner sollen angeblich ihre Jünglinge nur nackt trainieren lassen, weil sie Sorgen hatten, das die Kleidung ihr Wachstum verhindert. Aber wir sind hier nicht in Griechenland vor tausenden Jahren und wahrscheinlich würde jemand die Polizei rufen. Und ich würde es höchst wahrscheinlich nach zehn Metern bereits bereuen.
Ich verwerfe, die wirren Gedanken, zieh mir Unterwäsche und Sportkleidung an und mache mich auf den Weg.
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Donnerstag, 10. Januar 2019
Report #64 - Schwierig.
kasgra, 02:44
Schwieriger Tag heute.
Gestern Abend das erste Mal wieder in einer Bar gewesen, bisschen was trinken. Aber nicht alleine. Bisher widerstehe ich jeder Versuchung, das Alleine-Trinken wieder anzufangen.
Schwierige Stimmung heute.
Es wurde einfach irgendwie zu spät und ich habe wieder alles bereut. Es gibt wenig was ich so bereue wie mein be/angetrunkenes Ich. Wenn ich morgens aufwache nach dem ich unter Menschen was trinken war, bereue ich alles was ich gesagt, getan und gedacht habe. Es fühlt sich etwas so an wie mein persönlicher Mr. Hyde.
Gibt es was zu bereuen? Meistens nicht. Ich denke dann immer an die Erinnerungsdifferenz, wie ich es nenne. Jeder nimmt alles was er erlebt aus seiner Perspektive wahr und genauso unterschiedlich wir Dinge wahrnehmen, erinnern wir uns an Dinge. Der einzige der sich an peinliche Sachen erinnert sind wir selbst. Warum sollte ich mich auch an peinliche Sachen von anderen erinnern? Natürlich, denkt man an manche peinlichen Geschichten, aber das aller meiste vergessen wir doch.
Nichtdestotrotz sind die Gedanken natürlich da. Ist es mangelndes Selbstbewusstsein? Geht es mir darum was andere von mir denken? Ich weiß es nicht. Ich würde sagen nein, weiß aber nicht ob ich dann nicht lüge.
Irgendwie habe ich Angst, dass ich verbittere. Ich weiß nicht woran es liegt. Es fühlt sich alles so schwer an. Und ich komme gerade aus zwei Wochen Ferien/Urlaub. Nächste Woche geht der Alltag wieder los und ich habe jetzt schon mit allem abgeschlossen.
Ich resigniere. Irgendwie.
Immerhin war ich heute laufen. Bei der Kälte. Im Dunkeln. Ich war fast alleine unterwegs, zumindest der einzige Jogger. Und ich dachte es wären mehrere Guter-Vorsatz-Jogger unterwegs. Keine Sorge Jungs, ich halte die Fahne hoch auch bei der Kälte! Es tut einfach verdammt gut.
Das Wichtigste ist:
Ich gebe mich selbst nicht auf.
und
Es kann nur besser werden.
Das soll's gewesen sein, war immerhin etwas befreiend und strukturierend. Ich mach mir jetzt noch zwei Tassen Tee als Rotwein-Ersatz und schau dann, dass ich morgen wieder besserer Dinge bin.
Schwierige Grüße,
Kas
Gestern Abend das erste Mal wieder in einer Bar gewesen, bisschen was trinken. Aber nicht alleine. Bisher widerstehe ich jeder Versuchung, das Alleine-Trinken wieder anzufangen.
Schwierige Stimmung heute.
Es wurde einfach irgendwie zu spät und ich habe wieder alles bereut. Es gibt wenig was ich so bereue wie mein be/angetrunkenes Ich. Wenn ich morgens aufwache nach dem ich unter Menschen was trinken war, bereue ich alles was ich gesagt, getan und gedacht habe. Es fühlt sich etwas so an wie mein persönlicher Mr. Hyde.
Gibt es was zu bereuen? Meistens nicht. Ich denke dann immer an die Erinnerungsdifferenz, wie ich es nenne. Jeder nimmt alles was er erlebt aus seiner Perspektive wahr und genauso unterschiedlich wir Dinge wahrnehmen, erinnern wir uns an Dinge. Der einzige der sich an peinliche Sachen erinnert sind wir selbst. Warum sollte ich mich auch an peinliche Sachen von anderen erinnern? Natürlich, denkt man an manche peinlichen Geschichten, aber das aller meiste vergessen wir doch.
Nichtdestotrotz sind die Gedanken natürlich da. Ist es mangelndes Selbstbewusstsein? Geht es mir darum was andere von mir denken? Ich weiß es nicht. Ich würde sagen nein, weiß aber nicht ob ich dann nicht lüge.
Irgendwie habe ich Angst, dass ich verbittere. Ich weiß nicht woran es liegt. Es fühlt sich alles so schwer an. Und ich komme gerade aus zwei Wochen Ferien/Urlaub. Nächste Woche geht der Alltag wieder los und ich habe jetzt schon mit allem abgeschlossen.
Ich resigniere. Irgendwie.
Immerhin war ich heute laufen. Bei der Kälte. Im Dunkeln. Ich war fast alleine unterwegs, zumindest der einzige Jogger. Und ich dachte es wären mehrere Guter-Vorsatz-Jogger unterwegs. Keine Sorge Jungs, ich halte die Fahne hoch auch bei der Kälte! Es tut einfach verdammt gut.
Das Wichtigste ist:
Ich gebe mich selbst nicht auf.
und
Es kann nur besser werden.
Das soll's gewesen sein, war immerhin etwas befreiend und strukturierend. Ich mach mir jetzt noch zwei Tassen Tee als Rotwein-Ersatz und schau dann, dass ich morgen wieder besserer Dinge bin.
Schwierige Grüße,
Kas
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Donnerstag, 3. Januar 2019
Report #63 - Neues Jahr
kasgra, 03:05
Liebe Leser und natürlich auch Leserinnen!
Ich wünsche euch nur das Beste im neuen Jahr. Wirklich.
Es erscheint teilweise so absurd, so kindisch, dass man sich (ich) wieder Sachen vornimmt. Wie jedes Jahr. Wie jedes mal, wenn ich mich bessern will.
Ich habe darüber nachgedacht, ob es Teil dieses ganzen Selbstverbesserungs- und Selbstoptimierungs-zwangs ist, welchen man immer wieder, zumindest gefühlt, wahrnimmt. Aber ich denke nicht, es macht mir einfach, irgendwo auf einer vielleicht masochistischen Art, Spaß an mir zu arbeiten und mir die Haare zu raufen, weil ich wieder zuviel trinke, Unsinn schreibe oder dumme Sachen tue.
Aber genug davon. Was hat sich geändert im Verleich zum alten Jahr? Nichts oder nicht viel. Aber darum geht es, glaube ich, auch nicht. Joseph Campbell, so habe ich es zumindest irgendwie im Kopf, hat darüber geschrieben, dass der Menschen "heute" (~1946 schemenhaft habe ich eine Jahreszahl in diesem Dreh im Kopf) wenige Rituale oder rituelle Zeremonien hat. Eben im Vergleich zu unseren Ahnen und Urahnen und angeblich, so hört man es ja immer gerne, sind unsere Gehirne noch auf diesem Niveau.
Das Ganze sollte nur ein kleiner Prolog dafür sein, dass ich denke, das fixe Termine, vorallem Tage, an denen man nicht alleine Schritte nach vorne macht, gut und wichtig sind. Natürlich war der 01.01.2019 ein genauso gewöhnlicher und einzigartiger Tag, wie der Tag davor und der Tag danach. Aber es tut gut Sachen abzuschließen und sich vorzustellen, das wieder 365 Tage voller Möglichkeiten und Gelegenheiten auf einen Warten. Und wenn's die Möglichkeit des gemütlichen Nichtstun ist.
Es fühlt sich unfassbar unstrukturiert an, verzeiht's mir, ich bin fast nüchtern und kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Kleiner Scherz. Das mit den Gedanken, nicht dass mit dem Nüchternsein.
Zurück zu euch, liebe Leser und liebe Leserinnen. Ganz viel Gesundheit, Glück und Leidenschaft. Und Mut und Zuversicht. Oder besser gesagt, ich wünsche euch dass, was ihr braucht.
Kas
Ich wünsche euch nur das Beste im neuen Jahr. Wirklich.
Es erscheint teilweise so absurd, so kindisch, dass man sich (ich) wieder Sachen vornimmt. Wie jedes Jahr. Wie jedes mal, wenn ich mich bessern will.
Ich habe darüber nachgedacht, ob es Teil dieses ganzen Selbstverbesserungs- und Selbstoptimierungs-zwangs ist, welchen man immer wieder, zumindest gefühlt, wahrnimmt. Aber ich denke nicht, es macht mir einfach, irgendwo auf einer vielleicht masochistischen Art, Spaß an mir zu arbeiten und mir die Haare zu raufen, weil ich wieder zuviel trinke, Unsinn schreibe oder dumme Sachen tue.
Aber genug davon. Was hat sich geändert im Verleich zum alten Jahr? Nichts oder nicht viel. Aber darum geht es, glaube ich, auch nicht. Joseph Campbell, so habe ich es zumindest irgendwie im Kopf, hat darüber geschrieben, dass der Menschen "heute" (~1946 schemenhaft habe ich eine Jahreszahl in diesem Dreh im Kopf) wenige Rituale oder rituelle Zeremonien hat. Eben im Vergleich zu unseren Ahnen und Urahnen und angeblich, so hört man es ja immer gerne, sind unsere Gehirne noch auf diesem Niveau.
Das Ganze sollte nur ein kleiner Prolog dafür sein, dass ich denke, das fixe Termine, vorallem Tage, an denen man nicht alleine Schritte nach vorne macht, gut und wichtig sind. Natürlich war der 01.01.2019 ein genauso gewöhnlicher und einzigartiger Tag, wie der Tag davor und der Tag danach. Aber es tut gut Sachen abzuschließen und sich vorzustellen, das wieder 365 Tage voller Möglichkeiten und Gelegenheiten auf einen Warten. Und wenn's die Möglichkeit des gemütlichen Nichtstun ist.
Es fühlt sich unfassbar unstrukturiert an, verzeiht's mir, ich bin fast nüchtern und kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Kleiner Scherz. Das mit den Gedanken, nicht dass mit dem Nüchternsein.
Zurück zu euch, liebe Leser und liebe Leserinnen. Ganz viel Gesundheit, Glück und Leidenschaft. Und Mut und Zuversicht. Oder besser gesagt, ich wünsche euch dass, was ihr braucht.
Kas
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Mittwoch, 19. Dezember 2018
Report # 62
kasgra, 20:24
Scheiße, ich muss mir den Dreck von der Seele schreiben, denke ich und besorge mir 'nen Sixer Bier im Kiosk nebenan.
Ich verfalle im Stress und bin eigentlich gerade wieder einmal dabei, zu versuchen, mein Leben in den Griff zu kriegen.
Heute habe ich meinen dritten Arbeitsvertrag unterschrieben und ich fühle mich wie eine alleinerziehende Mutter mit fünf Kindern von sechs Vätern, die soviel jobben muss um die hungrigen Mäuler zu stopfen.
Eigentlich bräuchte ich den neuen Job nicht, aber ich konnte die Chance nicht verstreichen lassen. Im Vergleich zu meinen anderen Jobs könnte er mir wirklich was bringen, neue Türen und Erfahrungen öffnen. Ich will es später nicht bereuen, da nein gesagt zu haben. Also habe ich ja gesagt und muss es nun irgendwie alles unter einen Hut bekommen. Und natürlich nebenbei erfolgreich studieren.
Alles kein Grund zum jammern.
Jetzt, wo ich wieder auf dem (zyklisch auftauchenden) Selbstverbesserungstrip bin, habe ich wieder merkwürdige Momente. Ich träume nachts wieder absurdes Zeug und bin ständig mit mir selbst konfrontiert.
Nein, du tust das jetzt nicht. Nein, du solltest besser das tun. Nein, heute kein Alkohol. Eine Kriegserklärung an die eigenen Routinen und Gewohnheiten. Und wofür?
Am schlimmsten sind die Gedanken daran, was mir fehlt. Und das ich denke, das es niemanden gibt, der mir je das geben kann, was ich denke, was ich brauche. Auf emotionaler Ebene.
Gib mir was ab von deiner Größe, Fremde/r und beeindrucke mich.
graue Grüße,
Kas
Ich verfalle im Stress und bin eigentlich gerade wieder einmal dabei, zu versuchen, mein Leben in den Griff zu kriegen.
Heute habe ich meinen dritten Arbeitsvertrag unterschrieben und ich fühle mich wie eine alleinerziehende Mutter mit fünf Kindern von sechs Vätern, die soviel jobben muss um die hungrigen Mäuler zu stopfen.
Eigentlich bräuchte ich den neuen Job nicht, aber ich konnte die Chance nicht verstreichen lassen. Im Vergleich zu meinen anderen Jobs könnte er mir wirklich was bringen, neue Türen und Erfahrungen öffnen. Ich will es später nicht bereuen, da nein gesagt zu haben. Also habe ich ja gesagt und muss es nun irgendwie alles unter einen Hut bekommen. Und natürlich nebenbei erfolgreich studieren.
Alles kein Grund zum jammern.
Jetzt, wo ich wieder auf dem (zyklisch auftauchenden) Selbstverbesserungstrip bin, habe ich wieder merkwürdige Momente. Ich träume nachts wieder absurdes Zeug und bin ständig mit mir selbst konfrontiert.
Nein, du tust das jetzt nicht. Nein, du solltest besser das tun. Nein, heute kein Alkohol. Eine Kriegserklärung an die eigenen Routinen und Gewohnheiten. Und wofür?
Am schlimmsten sind die Gedanken daran, was mir fehlt. Und das ich denke, das es niemanden gibt, der mir je das geben kann, was ich denke, was ich brauche. Auf emotionaler Ebene.
Gib mir was ab von deiner Größe, Fremde/r und beeindrucke mich.
graue Grüße,
Kas
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Donnerstag, 22. November 2018
Report #61
kasgra, 01:47
Ist es falsch zu sagen, das ich intensiv leben möchte?
Ich benutze immer wenn ich darüber nachdenke oder darüber rede den Begriff des "Gebens". Das Leben ist ein Geben und Nehmen, klar.
Aber ich brauche Dinge die mir was "geben." Ein Gefühl, eine Emotion, etwas zum Nachdenken. Eben irgendwas.
Ich glaube, daher kommt meine Offenheit und Neugier gegenüber Menschen, Neuem und Fremden. Und wenn es auch nur ein Gedankenfunke in mir auslöst hat es sich rentiert.
Ich will die Welt nicht begreifen, nicht verstehen. Ich weiß nicht was ich will und das reicht mir. Es ist eine Suche.
Ich sitze da und trinke Wein, obwohl ich die Woche über langsam versucht habe meinen Konsum herunterzufahren. Aber ich brauch es, so traurig es ist.
Es scheint absurd, wenn ich mir Mut antrinken will für Dinge, die nicht nachts nicht betrunken tun kann, doch ich hoffe das die Stimmung bleibt.
Ich muss morgen früh raus, an die Universität und Vorlesungen besuchen, danach stehen zwei Besprechungen mit meinen zwei Chefs an und danach eine Verabredung mit Kommilitionen, mit denen ich an einem Forschungsprojekt arbeite, das sich dem Ende neigt und in das ich viel Herzblut reingesteckt habe.
Es ist nicht leicht, sich Abends zu betrinken und den Tag über, oder sobald morgens wenn der Wecker geht aufzustehen und bis zum nächsten Schluck seine Leistung zu bringen. Und es ist sicher nicht gesund.
Aber jetzt sitze ich hier wie jeden Abend, Pinky und trinke meinen Rotwein. Eigentlich wollte ich einen Tee trinken, doch ich konnte der Sucht nicht wiederstehen. Ich habe mir eine Kerze angesteckt, das Licht ausgemacht, mir ein Glas ausgeschenkt und sitze da und denke nach.
Über früher, heute, morgen, was auch immer. Über das was ich will, was ich niemals haben werde und wie ich reagiere, wenn ich weiß, das ich es niemals haben werde. Ich trinke Schluck um Schluck und schaue aus meinem kleinen Fenster hinaus in die Nacht, in den dunklen Hinterhof in dem sich nichts mehr regt.
Ich will sitzen bleiben, die Flamme beobachten, wie sich sich im Glas regt und langsam Docht und Wachs verbrennt. Ich will wach bleiben, bis es wieder heller wird, so hell es eben wird an diesen frühen kalten Wintertagen. Ich will nicht schlafen bevor die Flasche Wein getrunken ist und ich will mir Zeit lassen beim trinken. Ich will die Schlücke genießen nicht weil sie gut schmecken, sondern weil sie die Schlücke sind dieser melancholisch-trüben Nacht.
Und morgen ist ein neuer Tag, wie jeden Tag. Ein Tag voller Möglichkeiten, denen ich nicht gewachsen bin. Ein neuer Tag der mich dazu bringt, den Abend so zu verbringen wie diesen Abend. Ein guter Abend.
Ich gebe mich nicht auf.
Es kann nur besser werden.
Alles wird gut.
Kas
Ich benutze immer wenn ich darüber nachdenke oder darüber rede den Begriff des "Gebens". Das Leben ist ein Geben und Nehmen, klar.
Aber ich brauche Dinge die mir was "geben." Ein Gefühl, eine Emotion, etwas zum Nachdenken. Eben irgendwas.
Ich glaube, daher kommt meine Offenheit und Neugier gegenüber Menschen, Neuem und Fremden. Und wenn es auch nur ein Gedankenfunke in mir auslöst hat es sich rentiert.
Ich will die Welt nicht begreifen, nicht verstehen. Ich weiß nicht was ich will und das reicht mir. Es ist eine Suche.
Ich sitze da und trinke Wein, obwohl ich die Woche über langsam versucht habe meinen Konsum herunterzufahren. Aber ich brauch es, so traurig es ist.
Es scheint absurd, wenn ich mir Mut antrinken will für Dinge, die nicht nachts nicht betrunken tun kann, doch ich hoffe das die Stimmung bleibt.
Ich muss morgen früh raus, an die Universität und Vorlesungen besuchen, danach stehen zwei Besprechungen mit meinen zwei Chefs an und danach eine Verabredung mit Kommilitionen, mit denen ich an einem Forschungsprojekt arbeite, das sich dem Ende neigt und in das ich viel Herzblut reingesteckt habe.
Es ist nicht leicht, sich Abends zu betrinken und den Tag über, oder sobald morgens wenn der Wecker geht aufzustehen und bis zum nächsten Schluck seine Leistung zu bringen. Und es ist sicher nicht gesund.
Aber jetzt sitze ich hier wie jeden Abend, Pinky und trinke meinen Rotwein. Eigentlich wollte ich einen Tee trinken, doch ich konnte der Sucht nicht wiederstehen. Ich habe mir eine Kerze angesteckt, das Licht ausgemacht, mir ein Glas ausgeschenkt und sitze da und denke nach.
Über früher, heute, morgen, was auch immer. Über das was ich will, was ich niemals haben werde und wie ich reagiere, wenn ich weiß, das ich es niemals haben werde. Ich trinke Schluck um Schluck und schaue aus meinem kleinen Fenster hinaus in die Nacht, in den dunklen Hinterhof in dem sich nichts mehr regt.
Ich will sitzen bleiben, die Flamme beobachten, wie sich sich im Glas regt und langsam Docht und Wachs verbrennt. Ich will wach bleiben, bis es wieder heller wird, so hell es eben wird an diesen frühen kalten Wintertagen. Ich will nicht schlafen bevor die Flasche Wein getrunken ist und ich will mir Zeit lassen beim trinken. Ich will die Schlücke genießen nicht weil sie gut schmecken, sondern weil sie die Schlücke sind dieser melancholisch-trüben Nacht.
Und morgen ist ein neuer Tag, wie jeden Tag. Ein Tag voller Möglichkeiten, denen ich nicht gewachsen bin. Ein neuer Tag der mich dazu bringt, den Abend so zu verbringen wie diesen Abend. Ein guter Abend.
Ich gebe mich nicht auf.
Es kann nur besser werden.
Alles wird gut.
Kas
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Mittwoch, 14. November 2018
Report #60
kasgra, 01:26
"Mancherlei Abstoßendes in dem, was ich zu erzählen habe, mag durch die Verhältnisse bedingt gewesen sein."
beginnt das erste Kapitel der Einleitung in T. E. Lawrences die Sieben Säulen der Weisheit.
Über das erste Kapitel der Einleitung kam ich bisher noch nicht raus. Ich will mich ganz einlassen auf das was er schreibt - ich liebe sein Stil - und das konnte ich bisher noch nicht.
Wie's mir geht? Schwer zu sagen. Es war ein hartes Wochenende und ein noch härterer Start in die Woche. Ich trinke wieder viel. Ich nehme wieder Tabletten zum Schlafen. Ich schlafe schlecht.
Ich gebe mich nicht auf.
Ich gebe alles andere auf, was mich hemmt, was mir nichts gibt oder nicht das, was ich brauche. Italo Calvino schreibt am Ende von Die unsichtbaren Städte, das es zwei Arten gibt, nicht unter der Hölle der Lebenden zu leiden: Sie zu akzeptieren und so sehr Teil von ihr zu werden, dass man sie nicht mehr sieht oder zu suchen und zu erkennen, was in dieser Hölle nicht Hölle ist und ihr Dauer und Raum zu geben.
Scheiße, ich hätte mit beiden gerne gesprochen. Mit Lawrence über seine Zeit bei den Araber und mit Calvino über seine Zeit bei den Partisanen. Eine andere Zeit.
Ich muss aufhören zu trinken. Zumindest alleine jeden Tag. Verdammte Sucht. Scheiß Tabletten.
Sie entschuldigen meine Ausdrucksweise, aber ich mache mir Sorgen. Was soll's. Und mit der Ausdrucksweise wird's heute leider nicht besser.
Gestern war ich mit einem alten Klassenkameraden Mittagessen. Seit sieben Jahren habe ich ihn nicht mehr gesehen und das Treffen kam zufällig über einen gemeinsamen losen Bekannten zustande. Mit Verlaub, er sah scheiße aus.
Leukämie. Mittlerweile seit eingier Zeit besiegt, soweit man das besiegen kann. Ich wusste von seiner Krankheit, aber ich wusste nicht wie er aussehen würde, da er in Whatsapp kein Profilbild hatte und ich ihn auch sonst nirgends gefunden habe.
Er war nicht mehr der sechzehnjährige Junge den ich kannte, den ich im Gedächtnis hatte. Seine Haare waren licht und wohl nicht mehr richtig nachgewachsen und sein Gesicht gezeichnet, es wirkte erschöpft und fahl. Scheiße, mit dreiundzwanzig sollte man nicht so aussehen. Scheiße, tut er mir Leid.
Und ich denke, ich habe Probleme. Klar, jeden Tag verhungern Kinder in Afrika, die haben Probleme. Und jetzt kann man argumentieren, dass ich trotzdem das Recht habe auf Probleme, auch wenn afrikanische Kinder verhungern. Andere Probleme, als sie natürlich.
Und ich sitze da, trinke mein Bier, denke über meine verschwendete Zeit nach, über Sie, die ich eigentlich vergessen will, über mein Bier, das ich brauche, über das, was ich verpasse und alles andere.
Ich gebe mich nicht auf.
Ich werde was ändern. Ich nehme es mir jedes Mal vor, jeden verdammten Tag. Und irgendwann packe ich es. Ich gebe mich nicht auf.
Adieu Bruder Alkohol, bon voyage schönste Frau. Ich gebe euch auf. Es wird Zeit Probleme niederzuringen und neues anzugehen. Ich gebe anderen Dinge von nun an Raum und Zeit.
Eigentlich würde ich es hier beenden, doch eins ist mir noch wichtig: Die DKMS macht einen echt guten Job, denke ich, und wenn ihr, liebste Leser und Leserinnen, eine Chance habt euch typisieren zu lassen, macht's. Ich bin auch registriert und wenn der Brief kommt, ist es eine Selbstverständlichkeit zu helfen.
Und sonst geht ein Toast raus, an alle die Ärzte und Forscher, die ihren Grips, ihre Zeit und Kraft benutzen um den Menschen zu helfen und dieses Übel zu erforschen und zu besiegen. Das nächste Bier geht auf euch. Tiefsten Respekt und Hochachtung.
Gebt euch nicht auf.
Nachdenklich trinkende und doch zuversichtliche Grüße,
Kas
beginnt das erste Kapitel der Einleitung in T. E. Lawrences die Sieben Säulen der Weisheit.
Über das erste Kapitel der Einleitung kam ich bisher noch nicht raus. Ich will mich ganz einlassen auf das was er schreibt - ich liebe sein Stil - und das konnte ich bisher noch nicht.
Wie's mir geht? Schwer zu sagen. Es war ein hartes Wochenende und ein noch härterer Start in die Woche. Ich trinke wieder viel. Ich nehme wieder Tabletten zum Schlafen. Ich schlafe schlecht.
Ich gebe mich nicht auf.
Ich gebe alles andere auf, was mich hemmt, was mir nichts gibt oder nicht das, was ich brauche. Italo Calvino schreibt am Ende von Die unsichtbaren Städte, das es zwei Arten gibt, nicht unter der Hölle der Lebenden zu leiden: Sie zu akzeptieren und so sehr Teil von ihr zu werden, dass man sie nicht mehr sieht oder zu suchen und zu erkennen, was in dieser Hölle nicht Hölle ist und ihr Dauer und Raum zu geben.
Scheiße, ich hätte mit beiden gerne gesprochen. Mit Lawrence über seine Zeit bei den Araber und mit Calvino über seine Zeit bei den Partisanen. Eine andere Zeit.
Ich muss aufhören zu trinken. Zumindest alleine jeden Tag. Verdammte Sucht. Scheiß Tabletten.
Sie entschuldigen meine Ausdrucksweise, aber ich mache mir Sorgen. Was soll's. Und mit der Ausdrucksweise wird's heute leider nicht besser.
Gestern war ich mit einem alten Klassenkameraden Mittagessen. Seit sieben Jahren habe ich ihn nicht mehr gesehen und das Treffen kam zufällig über einen gemeinsamen losen Bekannten zustande. Mit Verlaub, er sah scheiße aus.
Leukämie. Mittlerweile seit eingier Zeit besiegt, soweit man das besiegen kann. Ich wusste von seiner Krankheit, aber ich wusste nicht wie er aussehen würde, da er in Whatsapp kein Profilbild hatte und ich ihn auch sonst nirgends gefunden habe.
Er war nicht mehr der sechzehnjährige Junge den ich kannte, den ich im Gedächtnis hatte. Seine Haare waren licht und wohl nicht mehr richtig nachgewachsen und sein Gesicht gezeichnet, es wirkte erschöpft und fahl. Scheiße, mit dreiundzwanzig sollte man nicht so aussehen. Scheiße, tut er mir Leid.
Und ich denke, ich habe Probleme. Klar, jeden Tag verhungern Kinder in Afrika, die haben Probleme. Und jetzt kann man argumentieren, dass ich trotzdem das Recht habe auf Probleme, auch wenn afrikanische Kinder verhungern. Andere Probleme, als sie natürlich.
Und ich sitze da, trinke mein Bier, denke über meine verschwendete Zeit nach, über Sie, die ich eigentlich vergessen will, über mein Bier, das ich brauche, über das, was ich verpasse und alles andere.
Ich gebe mich nicht auf.
Ich werde was ändern. Ich nehme es mir jedes Mal vor, jeden verdammten Tag. Und irgendwann packe ich es. Ich gebe mich nicht auf.
Adieu Bruder Alkohol, bon voyage schönste Frau. Ich gebe euch auf. Es wird Zeit Probleme niederzuringen und neues anzugehen. Ich gebe anderen Dinge von nun an Raum und Zeit.
Eigentlich würde ich es hier beenden, doch eins ist mir noch wichtig: Die DKMS macht einen echt guten Job, denke ich, und wenn ihr, liebste Leser und Leserinnen, eine Chance habt euch typisieren zu lassen, macht's. Ich bin auch registriert und wenn der Brief kommt, ist es eine Selbstverständlichkeit zu helfen.
Und sonst geht ein Toast raus, an alle die Ärzte und Forscher, die ihren Grips, ihre Zeit und Kraft benutzen um den Menschen zu helfen und dieses Übel zu erforschen und zu besiegen. Das nächste Bier geht auf euch. Tiefsten Respekt und Hochachtung.
Gebt euch nicht auf.
Nachdenklich trinkende und doch zuversichtliche Grüße,
Kas
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Freitag, 9. November 2018
Report #59
kasgra, 00:02
Mir geht's nicht gut. Die letzten Saufbrüder lassen mich in Stich. Und das Kiosk hat auch schon zu.
Ich war im Kino, alleine. Zwei Bier auf 90 Minuten. Jetzt fühle ich mich einsam. Ich habe Sie gesehen, mit einem Typen. Ich weiß nicht ob Sie ihn schon länger kennt, oder ob es ein Date war. Es sollte mir eigentlich egal sein. Ist es aber nicht. Warum? Keine Ahnung. Mir fehlt was.
Der Film macht ein mulmiges Gefühl, sagt die fremde Frau vor mir beim rausgehen. Scheiße, denke ich, mich hat er motiviert. Nimm das Leben wie es kommt, denke ich mir zum Film, und hör' auf zu jammern.
Ich habe sie alle angeschrieben, niemand antwortet. Es ist Donnerstag, 22:45 und mich dürstet es nach Gesellschaft. Verdammt, ich brauch jemanden zum trinken und reden. Die Sorgen einfach niederlegen.
Ich hab noch Alkohol da, aber nur Schnaps. Jägermeister, Wodka und Rum. Aber nichts zum mischen. Früher habe ich Wodka nur pur getrunken, weil ich Orangesaft nicht leiden konnte, zumindest nicht im Alkohol. Scheiße, warum habe ich kein Bier für danach besorgt?
Ich will über den Film reden, ihn verarbeiten, über ihn streiten. Ich will meine Gedanken dazu verbreiten und die von anderen hören. Ich will was trinken, ich will über Sie reden, wie ich mich fühle.
Ich will reden, aber niemand hört zu. Niemand ist da der zuhört. Die letzten Saufbrüder sind gestorben.
Ich war immer da. Das werde ich mir nicht vorwerfen lassen. Ich bin aufgestanden, nachts um drei um mich in die nächste Kneipe zu setzen und mir das Leid der Brüder anzuhören und zu trinken.
Gesellschaft ist nicht das entscheidende. Ich will es loswerden. Wenn ich noch Bier hätte oder eine Flasche Wein, könnte ich es mir von der Seele schreiben, aber so gibt es keine Lösung. Ich will es nicht mit ins Bett nehmen. Ich will es verarbeiten, nicht in mich hineinfressen. Ich will es ertränken. Ich will es fühlen und vergessen.
Nimm das Leben wie es kommt und hör' auf zu jammern.
Nimm dir was zu trinken und hör' auf zu jammern.
Die Saufbrüder lassen mich im Stich. Ich brauche Hilfe.
Entweder ich ertrag's oder ich gebe nach. Ich gehe alleine ins Kino, ich fliege alleine in den Urlaub. Warum sollte ich nicht alleine in eine Kneipe gehen?
Wenn's doch hilft? Verdammt. Ich weiß es nicht.
Morgen sehe ich Sie wieder.
verzweifelt,
Kas
Ich war im Kino, alleine. Zwei Bier auf 90 Minuten. Jetzt fühle ich mich einsam. Ich habe Sie gesehen, mit einem Typen. Ich weiß nicht ob Sie ihn schon länger kennt, oder ob es ein Date war. Es sollte mir eigentlich egal sein. Ist es aber nicht. Warum? Keine Ahnung. Mir fehlt was.
Der Film macht ein mulmiges Gefühl, sagt die fremde Frau vor mir beim rausgehen. Scheiße, denke ich, mich hat er motiviert. Nimm das Leben wie es kommt, denke ich mir zum Film, und hör' auf zu jammern.
Ich habe sie alle angeschrieben, niemand antwortet. Es ist Donnerstag, 22:45 und mich dürstet es nach Gesellschaft. Verdammt, ich brauch jemanden zum trinken und reden. Die Sorgen einfach niederlegen.
Ich hab noch Alkohol da, aber nur Schnaps. Jägermeister, Wodka und Rum. Aber nichts zum mischen. Früher habe ich Wodka nur pur getrunken, weil ich Orangesaft nicht leiden konnte, zumindest nicht im Alkohol. Scheiße, warum habe ich kein Bier für danach besorgt?
Ich will über den Film reden, ihn verarbeiten, über ihn streiten. Ich will meine Gedanken dazu verbreiten und die von anderen hören. Ich will was trinken, ich will über Sie reden, wie ich mich fühle.
Ich will reden, aber niemand hört zu. Niemand ist da der zuhört. Die letzten Saufbrüder sind gestorben.
Ich war immer da. Das werde ich mir nicht vorwerfen lassen. Ich bin aufgestanden, nachts um drei um mich in die nächste Kneipe zu setzen und mir das Leid der Brüder anzuhören und zu trinken.
Gesellschaft ist nicht das entscheidende. Ich will es loswerden. Wenn ich noch Bier hätte oder eine Flasche Wein, könnte ich es mir von der Seele schreiben, aber so gibt es keine Lösung. Ich will es nicht mit ins Bett nehmen. Ich will es verarbeiten, nicht in mich hineinfressen. Ich will es ertränken. Ich will es fühlen und vergessen.
Nimm das Leben wie es kommt und hör' auf zu jammern.
Nimm dir was zu trinken und hör' auf zu jammern.
Die Saufbrüder lassen mich im Stich. Ich brauche Hilfe.
Entweder ich ertrag's oder ich gebe nach. Ich gehe alleine ins Kino, ich fliege alleine in den Urlaub. Warum sollte ich nicht alleine in eine Kneipe gehen?
Wenn's doch hilft? Verdammt. Ich weiß es nicht.
Morgen sehe ich Sie wieder.
verzweifelt,
Kas
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Samstag, 3. November 2018
Report #58
kasgra, 21:21
Ich trinke natürlich. Für die Wissenschaft und wegen der Wissenschaft.
Zaubertricks müssen eben ausprobiert und validiert werden. Das verlangt die Zauberkunst. Hilft ja nichts. Deswegen habe ich mir heute vor Ladenschluss noch eine neue Flasche billig-edlen Tropfens besorgt, um den Trick des Herrn al bern auszuprobieren.
Aus dem Mangel einer passender Karaffe, habe ich das leidigschmeckende Süffiziat in mein einziges Weinglas (keine Lüge) gefüllt. Wie gesagt, ich trinke nur alleine, nie in Gesellschaft (Lüge).
Aus Mangel an einem Mixstab (armer Student), habe ich mich für die tradtionellere Alchemisten-Kombination aus, mehr oder weniger, trainierten Unterarmen und Teelöffel entschieden.
Um die Sauerstoffzufuhr etwas an das Mixrezept anzugleichen, habe ich mich entschlossen die ca. zehn Sekunden mit dem Mixstab auf ca. dreizig Sekunden Handarbeit auszuweiten. Der Autor möge es mir verzeihen.
Ich nehme also einen letzten Schluck der bereits bekannten Mixtur, eher ich mit meiner linken Hand das Glas verschließe (um nervige Rotweinflecken auf allem zu vermeiden) und rühre dann mit Teelöffel in der linken Hand mit vollster Leidenschaft, Zuversicht und Neugier in der rötlichen Brühe.
Bevor ich probiere, spüle ich sommeliergemäß meinen Mund mit Mineralwasser aus. Mit dem ersten Schluck bilde ich mir eine Geschmacksveränderung ein, bei jedem weiteren werde ich mir doch unsicher. Sind meine Geschmacksnerven einfach schon zu verdorben?
Scheitere ich, die Billigwein-Koryphäe, an meinem mangeldem Wissen was einen Wein wirklich gut macht?
Ich verzweifle. Versuch fehlgeschlagen? Doch keine Herstellung von Gold? Ich schiebe es auf die doch große Abweichung des Versuchsaufbaus und nehme mir vor, es später bei einem Heimatbesuch mit Karaffe und automatischen Mixstab erneut zu versuchen.
Herr al bern, ich bitte Sie, meinen stümperhaften Versuch zu entschuldigen.
Genug der seriösen Wissenschaften.
Wie ich bereits in einem älteren Report bereits einmal schrieb, studiere ich an einer deutschen technischen Universität ein naturwissenschaftlich-technisches Fach. Meinen ersten akademischen Grad habe ich bereits verliehen bekommen, doch dank Bologna-Prozess wird ein zweiter ja quasi verlangt. Und da es mir an der Universität, alles in allem, doch gut gefällt dachte ich nach meinem ersten Abschluss, man könnte ja einfach zwei Master machen.
Werde ich später damit mehr Geld verdienen?
Studienberatung: Nein, höchst wahrscheinlich nicht.
Werde ich damit später leichter einen Job finden?
Studienberatung: Nein, wahrscheinlich nicht, aber...
Warum sollte ich das dann machen?
Studienberatung: Warum fragen Sie mich das? Es war ihre Entscheidung...
Weil ich was lernen will. Weil ich mich nicht begrenzen lassen will. Weil es mir mehr Möglichkeiten gibt Vorlesungen, Projekte und Seminare zu belegen, die mich interessieren.
Studienberatung: Kommen Sie denn mit dem Geld aus?
Ja. Notfalls trinke ich Rotwein für 2,79.
Ich weiß nicht, wann es damit begann, aber wenn ich mir eins nicht vorwerfen lassen will, dann ist es mangelndes Engagement. Halbe Sachen. Vorallem bei Sachen die mir wichtig sind.
Garnicht oder Ganz. Ja oder Nein. Wenn, dann den ganzen Weg und notfalls die extra Meile. Was soll's. Warum? Weil ich mich dafür entschieden habe. Und weil ich es nicht leiden kann, wenn man sich nicht darauf verlassen kann.
Ist es eine Sache meiner Generation? Generation Unverbindlich? Ich weiß es nicht und möchte es nicht verallgemeinern, aber mein Gefühl sagt ja. Aber ich weiß es nicht.
Aber versteht es nicht falsch. Nichts spricht dagegen, sich einzugestehen, das man den falschen Weg gegangen ist. Wenn trotz allem Engagement alles schiefgeht. Was soll's. Auf ein Neues. Aber es darf nicht schiefgehen, weil man sich nicht genug reingehängt hat.
Skeptische Schlücke genießend,
Kas
Zaubertricks müssen eben ausprobiert und validiert werden. Das verlangt die Zauberkunst. Hilft ja nichts. Deswegen habe ich mir heute vor Ladenschluss noch eine neue Flasche billig-edlen Tropfens besorgt, um den Trick des Herrn al bern auszuprobieren.
Aus dem Mangel einer passender Karaffe, habe ich das leidigschmeckende Süffiziat in mein einziges Weinglas (keine Lüge) gefüllt. Wie gesagt, ich trinke nur alleine, nie in Gesellschaft (Lüge).
Aus Mangel an einem Mixstab (armer Student), habe ich mich für die tradtionellere Alchemisten-Kombination aus, mehr oder weniger, trainierten Unterarmen und Teelöffel entschieden.
Um die Sauerstoffzufuhr etwas an das Mixrezept anzugleichen, habe ich mich entschlossen die ca. zehn Sekunden mit dem Mixstab auf ca. dreizig Sekunden Handarbeit auszuweiten. Der Autor möge es mir verzeihen.
Ich nehme also einen letzten Schluck der bereits bekannten Mixtur, eher ich mit meiner linken Hand das Glas verschließe (um nervige Rotweinflecken auf allem zu vermeiden) und rühre dann mit Teelöffel in der linken Hand mit vollster Leidenschaft, Zuversicht und Neugier in der rötlichen Brühe.
Bevor ich probiere, spüle ich sommeliergemäß meinen Mund mit Mineralwasser aus. Mit dem ersten Schluck bilde ich mir eine Geschmacksveränderung ein, bei jedem weiteren werde ich mir doch unsicher. Sind meine Geschmacksnerven einfach schon zu verdorben?
Scheitere ich, die Billigwein-Koryphäe, an meinem mangeldem Wissen was einen Wein wirklich gut macht?
Ich verzweifle. Versuch fehlgeschlagen? Doch keine Herstellung von Gold? Ich schiebe es auf die doch große Abweichung des Versuchsaufbaus und nehme mir vor, es später bei einem Heimatbesuch mit Karaffe und automatischen Mixstab erneut zu versuchen.
Herr al bern, ich bitte Sie, meinen stümperhaften Versuch zu entschuldigen.
Genug der seriösen Wissenschaften.
Wie ich bereits in einem älteren Report bereits einmal schrieb, studiere ich an einer deutschen technischen Universität ein naturwissenschaftlich-technisches Fach. Meinen ersten akademischen Grad habe ich bereits verliehen bekommen, doch dank Bologna-Prozess wird ein zweiter ja quasi verlangt. Und da es mir an der Universität, alles in allem, doch gut gefällt dachte ich nach meinem ersten Abschluss, man könnte ja einfach zwei Master machen.
Werde ich später damit mehr Geld verdienen?
Studienberatung: Nein, höchst wahrscheinlich nicht.
Werde ich damit später leichter einen Job finden?
Studienberatung: Nein, wahrscheinlich nicht, aber...
Warum sollte ich das dann machen?
Studienberatung: Warum fragen Sie mich das? Es war ihre Entscheidung...
Weil ich was lernen will. Weil ich mich nicht begrenzen lassen will. Weil es mir mehr Möglichkeiten gibt Vorlesungen, Projekte und Seminare zu belegen, die mich interessieren.
Studienberatung: Kommen Sie denn mit dem Geld aus?
Ja. Notfalls trinke ich Rotwein für 2,79.
Ich weiß nicht, wann es damit begann, aber wenn ich mir eins nicht vorwerfen lassen will, dann ist es mangelndes Engagement. Halbe Sachen. Vorallem bei Sachen die mir wichtig sind.
Garnicht oder Ganz. Ja oder Nein. Wenn, dann den ganzen Weg und notfalls die extra Meile. Was soll's. Warum? Weil ich mich dafür entschieden habe. Und weil ich es nicht leiden kann, wenn man sich nicht darauf verlassen kann.
Ist es eine Sache meiner Generation? Generation Unverbindlich? Ich weiß es nicht und möchte es nicht verallgemeinern, aber mein Gefühl sagt ja. Aber ich weiß es nicht.
Aber versteht es nicht falsch. Nichts spricht dagegen, sich einzugestehen, das man den falschen Weg gegangen ist. Wenn trotz allem Engagement alles schiefgeht. Was soll's. Auf ein Neues. Aber es darf nicht schiefgehen, weil man sich nicht genug reingehängt hat.
Skeptische Schlücke genießend,
Kas
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Dienstag, 30. Oktober 2018
Report #57
kasgra, 01:31
Schreibe ich eigentlich nur wenn ich was getrunken habe? Zumindest trinke ich nicht nur wenn ich schreibe.
So sitze ich also hier, trinke billigen Wein für 2,79€. Direkt nach dem ersten Glas ist mir beim Versuch die Weinflasche mit einem billigen Plastikstöpsel zu verschließen, eben jener Stöpsel abgebrochen und das untere Ende in die fast volle Flasche gefallen. Dumm gelaufen. Ich habe garnicht erst versucht den Stöpsel irgendwie herauszufischen, aus Angst vor der Sauerei. Rotwein eben. Allerdings mache ich mir jetzt Sorgen, das die fragewürdige Qualität des Weines mit jeder Stunde abnimmt.
Mein ewiges Dilemma: Trinke ich die Flasche heute noch aus? Oder trinke ich den Rest morgen? Reicht mir der Rest morgen oder denke ich dann, ich könnte mir doch noch eine neue Flasche kaufen, weil ein Glas ja nicht schmeckt?
Oder trinke ich den ganzen Sixer, was will ich den morgen mit einer Flasche Bier? Die letzte Flasche als einsamer Toast an die Toten und an die Menschen, an die ich denke.
Ich würde mir Sorgen machen, nein ich mache mir Sorgen. Eine Sucht? Vielleicht. Ja, wahrschelich schon. Ja. Aber auch etwas zeremonielles. Ich trinke keinen Alkohol in Gesellschaft, nur alleine. Sonst gehen mir die Leute auf den Sack. Ist eine Lüge, aber was soll's.
Um ehrlich zu sein: Ich komme auch mal ein paar Wochen ohne aus, aber es hilft. Oder es tut so, als ob es hilft. Ich will das es hilft, aber ich weiß das es es nicht tut.
Ich mag keine Drogen, außer Alkohol. Die Leute verstehen mich nicht, wenn ich sage, das Alkohol Kunst ist. Brauen ist Kunst. Keltern ist Kunst. Brennen ist Kunst. Die Geschmacksbreite der alkoholischen Kunst ist Unerschöpflich. Wer's nicht erkennt, der hat nie gesündigt.
Rotwein für 2,79€ ist keine Kunst.
Der Sucht sei genüge getan. Zurück zu den Problemen.
Es läuft gut. Mein Leben und die Probleme. Ich war im Urlaub, großartig. Alleine natürlich. Freiheit ist eine Lüge die auf immer und ewig durch die Zeit begrenzt wird, die wir haben.
Und dann, Frauen natürlich. Was auch sonst. Was ein Irrsinn. Emotionalität, Sentimentalität ist so unfassbar großartig. Wenn man sich einen Moment nimmt und versucht seine Gefühle von außen zu betrachten, so weit es geht, muss man sich eingestehen, bei aller Vernunft, das der emontionale Geist zutiefst beeindruckend ist. Ich hasse es, wenn sich Menschen als zutiefst vernünftig und emotionalskalt darstellen. Warum nicht beide Extreme? Warum nicht zugleich zutiefst vernünftig und intensive emotional?
Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist. Ich weiß nicht, was sie will. Ich weiß nicht, was ich will. Ich weiß nicht was das ist, was es sein soll, was es sein könnte.
Ich weiß nichts und es fühlt sich schrecklich an.
Es wird zum Spießroutenlauf des Verhaltens und zum ewigen Bereuen und vagen Interpretieren im Nachhinein. Die Gedanken zerfressen mich. Eigentlich bin ich ein Freund der klaren Worte, doch bei ihr kann ich es nicht. Ich habe Angst vor der Antwort und noch mehr Angst vor dem Gespräch.
Es liest sich so naiv, so pubertär, so kindlich. So wenig ich. Doch es ist so intensive. Liebt ihr wirklich? Ich weiß es nicht.
Ich bereue es. Was? Egal was. Ich sag ja.
Und jetzt trinke ich das nächste Glas Wein, versetzt mit Plastikstöpsel. Ich will ihn nicht wegschütten. Man schüttet Kunst nicht weg. Man genießt Kunst. Und wenn man's nicht genießen kann, dann trinkt man's einfach. Hauptsache man schüttet es nicht weg.
Mit dankbaren Grüßen an jene wenigen, die bis hierher versucht haben meinen Gedanken zufolgen oder auch nicht,
ein alles-bereuender
Kas
So sitze ich also hier, trinke billigen Wein für 2,79€. Direkt nach dem ersten Glas ist mir beim Versuch die Weinflasche mit einem billigen Plastikstöpsel zu verschließen, eben jener Stöpsel abgebrochen und das untere Ende in die fast volle Flasche gefallen. Dumm gelaufen. Ich habe garnicht erst versucht den Stöpsel irgendwie herauszufischen, aus Angst vor der Sauerei. Rotwein eben. Allerdings mache ich mir jetzt Sorgen, das die fragewürdige Qualität des Weines mit jeder Stunde abnimmt.
Mein ewiges Dilemma: Trinke ich die Flasche heute noch aus? Oder trinke ich den Rest morgen? Reicht mir der Rest morgen oder denke ich dann, ich könnte mir doch noch eine neue Flasche kaufen, weil ein Glas ja nicht schmeckt?
Oder trinke ich den ganzen Sixer, was will ich den morgen mit einer Flasche Bier? Die letzte Flasche als einsamer Toast an die Toten und an die Menschen, an die ich denke.
Ich würde mir Sorgen machen, nein ich mache mir Sorgen. Eine Sucht? Vielleicht. Ja, wahrschelich schon. Ja. Aber auch etwas zeremonielles. Ich trinke keinen Alkohol in Gesellschaft, nur alleine. Sonst gehen mir die Leute auf den Sack. Ist eine Lüge, aber was soll's.
Um ehrlich zu sein: Ich komme auch mal ein paar Wochen ohne aus, aber es hilft. Oder es tut so, als ob es hilft. Ich will das es hilft, aber ich weiß das es es nicht tut.
Ich mag keine Drogen, außer Alkohol. Die Leute verstehen mich nicht, wenn ich sage, das Alkohol Kunst ist. Brauen ist Kunst. Keltern ist Kunst. Brennen ist Kunst. Die Geschmacksbreite der alkoholischen Kunst ist Unerschöpflich. Wer's nicht erkennt, der hat nie gesündigt.
Rotwein für 2,79€ ist keine Kunst.
Der Sucht sei genüge getan. Zurück zu den Problemen.
Es läuft gut. Mein Leben und die Probleme. Ich war im Urlaub, großartig. Alleine natürlich. Freiheit ist eine Lüge die auf immer und ewig durch die Zeit begrenzt wird, die wir haben.
Und dann, Frauen natürlich. Was auch sonst. Was ein Irrsinn. Emotionalität, Sentimentalität ist so unfassbar großartig. Wenn man sich einen Moment nimmt und versucht seine Gefühle von außen zu betrachten, so weit es geht, muss man sich eingestehen, bei aller Vernunft, das der emontionale Geist zutiefst beeindruckend ist. Ich hasse es, wenn sich Menschen als zutiefst vernünftig und emotionalskalt darstellen. Warum nicht beide Extreme? Warum nicht zugleich zutiefst vernünftig und intensive emotional?
Ich weiß nicht, was das zwischen uns ist. Ich weiß nicht, was sie will. Ich weiß nicht, was ich will. Ich weiß nicht was das ist, was es sein soll, was es sein könnte.
Ich weiß nichts und es fühlt sich schrecklich an.
Es wird zum Spießroutenlauf des Verhaltens und zum ewigen Bereuen und vagen Interpretieren im Nachhinein. Die Gedanken zerfressen mich. Eigentlich bin ich ein Freund der klaren Worte, doch bei ihr kann ich es nicht. Ich habe Angst vor der Antwort und noch mehr Angst vor dem Gespräch.
Es liest sich so naiv, so pubertär, so kindlich. So wenig ich. Doch es ist so intensive. Liebt ihr wirklich? Ich weiß es nicht.
Ich bereue es. Was? Egal was. Ich sag ja.
Und jetzt trinke ich das nächste Glas Wein, versetzt mit Plastikstöpsel. Ich will ihn nicht wegschütten. Man schüttet Kunst nicht weg. Man genießt Kunst. Und wenn man's nicht genießen kann, dann trinkt man's einfach. Hauptsache man schüttet es nicht weg.
Mit dankbaren Grüßen an jene wenigen, die bis hierher versucht haben meinen Gedanken zufolgen oder auch nicht,
ein alles-bereuender
Kas
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Mittwoch, 12. September 2018
Report #56
kasgra, 01:59
Ich atme.
Nehme ein Schluck Bier und seufze.
Hallo Leben.
Mir geht's nicht so gut. Das Selbst-Programm beginnt von neuem. Wie immer. Ich habe mich irgendwie mal wieder verloren. Irgendwo zwischen Stress und Unausgeglichenheit.
Ich vermisse das Gefühl von Größe. Es lässt sich schwer beschreiben und niemand scheint es wirklich zu verstehen.
Ich muss dringend was ändern, doch Schritt für Schritt. Nichts überstürzen. Kommt Zeit, kommt Rat oder Kommt Rat, kommt Zeit?
Jeder ist für sein Leben selbstverantwortlich.
Jeder ist für sein Glück selbstverantwortlich.
Suchende Grüße,
Kas
Nehme ein Schluck Bier und seufze.
Hallo Leben.
Mir geht's nicht so gut. Das Selbst-Programm beginnt von neuem. Wie immer. Ich habe mich irgendwie mal wieder verloren. Irgendwo zwischen Stress und Unausgeglichenheit.
Ich vermisse das Gefühl von Größe. Es lässt sich schwer beschreiben und niemand scheint es wirklich zu verstehen.
Ich muss dringend was ändern, doch Schritt für Schritt. Nichts überstürzen. Kommt Zeit, kommt Rat oder Kommt Rat, kommt Zeit?
Jeder ist für sein Leben selbstverantwortlich.
Jeder ist für sein Glück selbstverantwortlich.
Suchende Grüße,
Kas
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