Dienstag, 21. März 2023
Report #82
Stress. Nichts als Stress.

Funktioniere, Kas, Funktioniere!

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Sonntag, 1. Januar 2023
Report #81 - 2023
Ungewöhnlich früh schreibe ich.
Unspektakulär in das neue Jahr hineingefeiert, nahezu nüchtern und ohne großen Kater aufgewacht. Erstaunlich.

Dafür sehr motiviert. Die Reste von gestern beseitigt, das Schlafzimmer aufgeräumt und geputzt und sogar eine Ladung Wäsche gemacht. Erstaunlich.

Neujahresvorsätze werden oft belächelt, aber es geht um das Ritual. Der Mensch ist ein ritualisierendes Wesen, wenn man mal so drüber nachdenkt. Erstaunlich.

Allen lesenden Menschen ein erstaunliches Jahr 2023 wünschend,
Kas

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Freitag, 25. März 2022
Erfolg
Ein letzter Abend in meiner Stammkneipe.
Die üblichen Verdächtigen.
Gescheiterte und scheiternde Existenzen.

Was wisst ihr schon?
Was wollt ihr mir erzählen?
Ihr Gescheiterten.

Deine Realität, alter Mann
ist nicht die meine.
Ich bin nicht du.
Ich bin ich.
Niemals werde ich du sein.
Niemals werde ich wie du sein.
Ich bin ich.
Dein scheitern
deine Geschichte.
Das ist meine Geschichte.
Heute und Irgendwann.

Alte Flüchte und Ausflüchte
Das System
Die Leute
Das Geld
und alles.

Vorgeworfene Arroganz.
Was soll ich sagen?


Wie wollt ihr mich verstehen?
Ihr könnt mich nicht verstehen.
Ich bin nicht wie ihr.

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Dienstag, 22. März 2022
Veränderungen.
Mir geht es so schlecht wie seit Jahre nicht.
Ausgebrannt und Verstimmt.

Ich habe zugenommen, trinke fast täglich Alkohol, bewege mich kaum und habe kaum Kontakt zu Menschen.

Das Problem?
Ich ziehe um. Nach sieben Jahren in meiner alten Wohnung.

Wieso?
Weil mich die alte Wohnung umbringt.

Die Enge. 20qm. Menschliche Stallhaltung.

Die Lage. Heruntergekommenes Viertel, tägliches pissen Betrunkene in den Hinterhof, Müll sammelt sich vor der Tür und wird ohne Grund in meinen Briefkasten gesteckt.

Die Nachbarn. Laute Musik vermischt sich mit porneskem Gestöhne mit Baulärm zur jeder Zeit ohne Rücksicht oder geschlossenen Fenstern. Und endlose Pakete. Endlos. DHL, Post, Amazon. Und natürlich nie zuhause, aber trotzdem wird im ganzen Haus geklingelt.

Das Fenster. Kaum zu öffnen, da zum verpissten Hinterhof, mit einem Fingerbreit Sonnenlicht zur günstigsten Stunde. Und natürlich die psychisch-kranke Alte im Nachbarhaus, die mir unaufhörlich in die Wohnung schaut, weil ihr Leben nicht mehr hergibt.

Was früher den Reiz des Anonymen, Verruchten, Verkommenen hatte, ist zur Qual geworden. Oder lag es nur daran, dass ich mir als Student nichts besseres leisten konnte?

Die Lösung?
Umziehen.

Das Resultat?
Ich sitze in meiner möblierten Wohnung und sterbe. Sie ist entmenschlicht. Die Möbel, die mir nie gehört und nie gefallen haben sind kahl, alles fehlt, ist bereits in der neuen Wohnung. Die Bücher, die Andenken, die Bilder, die Antiquitäten. Leere Regale, Leere Vitrinen.

Unwohnlicher als das billigste Hotelzimmer fühle ich mich meiner Identität beraubt. Für einen minimalistischen Lebenstil bin ich zu kreativ.

Mein Blick verweilt auf leeren Regalen, wo früher Ideen, Erinnerungen, Gefühle standen. Ein einfacher Buchrücken der eine Reihe von Emotionen auslöst, nur dadurch, dass er gelesen wird.

Ein Ende ist in Sicht. Der längst überfällige Tapetenwechsel.
Wie lange es wohl dauert, bis man sich heimisch fühlt?

Und irgendwo gibt es ein Verlangen, eine tiefe Hoffnung auf Veränderung.
Ein neues Leben. Ein verändertes Leben.
Echtes Leben.

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Samstag, 18. Dezember 2021
Report #80
Es ist hart.
Ich habe lange nichts mehr geschrieben.

Den dritten Tag in Folge betrinke ich mich. Eine Art mit dem Stress und all dem umzugehen.

Wenn es nur so einfach wäre, aber ich bin verzweifelt.

Es sind die Umstände und all das.

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Sonntag, 13. Juni 2021
Eine Entschuldigung (und mehr)
Ich lebe noch und möchte mich entschuldigen. Ich habe den Blog mehr als nur vernachlässigt. Das war unhöflich von mir. Deshalb:

Entschuldigung.

Aber ich kann nicht versichern, dass es nicht wieder vorkommt. Seht es mir nach.

Warum? Vieles hat sich geändert.
Ich habe meine Abschlussarbeit geschrieben und damit mein Studium abgeschlossen und "kurz" darauf (genau danach, kein Tag Pause) das Arbeiten angefangen. Eine krasse Umstellung.
Zurzeit führe ich eher einen napoleonesken Schlafrhythmus (max. 5h) als einen einsteinischen (min. 12). Aber um ehrlich zu sein, habe ich mich schon immer eher französischen, reiselustigen Feldherren verbunden gefühlt als verstreuten Physikern. Aber das nur als Anekdote. Es ist der Konflikt von 8 Stunden Arbeiten am Tag. Irgendwie mag ich nicht vor zwei, drei in der Nacht einschlafen, weil das gefühlt genau meine Zeit ist, aber spät anfangen heißt später Feierabend machen. Also zwinge ich mich trotzdem um halb 8 ins Büro/Home Office.

Der Job ist cool. Er ist für mich perfekt. Eigentlich. Ich promoviere. Ohje. Viel Freiheiten. Oder wie andere sagen: "Viel Verantwortung". Aber ich glaube, ich wachse da noch rein. Wäre ja auch schade, wenn man anfangs nicht überfordert wäre. Oder eingeschüchtert. Oder überrumpelt.

Aber es ist schön, mal Geld zu verdienen. Geld zu haben. Unabhängig zu sein. Klar, ich könnte um einiges mehr verdienen, aber wie viel ist es mir Wert, einen Job zu machen auf den ich keine Lust habe? Na, also.

Aber sonst ist Land unter. Ich bin nun übergewichtig (laut BMI). Ganz offiziell, aber nicht so stark, dass ich in der Prio-Gruppe aufrutschte (mist!). Deswegen versuche ich jetzt mehr Sport zu machen. Wegen dem Übergewicht, nicht wegen der Impfung. Klappt naja. Ein Büro-Job ist nicht hilfreich (Ausrede I) und nach 8h Arbeiten bei 5 Stunden Schlaf ist ziemlich anstrengend (Ausrede II) und außerdem bin ich faul (Wahrheit I), trinke zu gerne Bier (Wahrheit II) und esse zu gerne fettig (Wahrheit III).

Kreativ bin ich gefühlt tot. Ich weiß nicht wieso. Ich träume auch momentan nicht. Mir fehlt der Impuls. Ich würde gerne wieder mehr schreiben und lesen, aber mir fehlt die Muße und die Muse. Es ist tragisch, aber ich kann es wohl nicht erzwingen. Es wäre so ein angenehmer Ausgleich.

Abseits dessen, kam mir letztens Nachts die Erkenntnis, das ich nicht zurück kann zur der Zeit vor Corona. Zwei, drei Abende in der Woche späts nachts in der Kneipe wie als Student, dass ist vorbei. Am Wochenende, vielleicht, aber da sitzt nur der arbeitende Pöbel und ersäuft sein Elend. Die Trink-Elite säuft unter der Woche beruflich. Ach, ich übertreibe, aber nur ein bisschen.

Mir fehlt der Rückhalt. Der Emotionale. Klar, ich habe meine Jungs, aber das ist was anderes. Auch wenn ich sie alle schätze, sind wir doch zuweit weg. Ich habe sie letztens alle getroffen und gemerkt, es ist eher eine historisch-gewachsene Freundschaft als eine ideelle. Klar, teilt man gewissen Werte und Vorstellungen, aber darüber hinaus? Schwieriges Thema.

So sei es. Ich habe große Ziele und viel vor.

Entschuldigende Grüße
Kas

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Dienstag, 24. November 2020
Report #79
Ich hatte hier gerade schon einen ellenlangen Text geschrieben, mich dann aber entschlossen ihn doch zulöschen und mich kurz zu fassen.

Mir geht's gut.
Ich glaube, dass wichtigste ist es, sich auf sich selbst zu besinnen.
So einfach.
Alles wird gut.

Kas

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Sonntag, 28. Juni 2020
Report #78
Zustand: Lichtgeblickt.

Mit Rückschlägen geht es aufwärts. Aber es geht aufwärts. Nicht einfach in einer deprimierenden Umgebung von Depressiv-Gestalten.

Mangelnder Pathos. Stillständigkeit. Selbstinduzierte Machtlosigkeit. Akzeptanz der eigenen Unzulänglichkeit.

Ist es zuviel verlangt, ja oder nein zu sagen? Es ist ermüdent und das einzige was ich tue, ist Fragen zu stellen. Fragen um Gedanken zu wecken, Ideen zu beschwören und einen Schalter umzulegen, aber ich bin kein Therapeut. Und die Antworten egal, da es nur Ausflüchte sind.

Hilf dir selbst, Kas. Du bist auf dem richtigen Weg, sage ich mir. Du bist nicht sie, Kas. Und du wirst nie wie sie, Kas. Wenn du jemanden verantwortlich machst für dein Leben, Kas, dann dich. Nicht die Umstände und all das. Das wärst nicht du, Kas.

Du bist dein eigenes Versagen, Kas. Und deshalb auch all das Potenzial, dass auf diesen einen Moment wartet, aus dir herauszubrechen. Bereite dich vor, Kas. Sei du selbst, Kas und bleibe es. Lass dir nicht die Laune versauen, Kas.

Sie können dir nicht das geben, was du brauchst, Kas. Niemand kann das. Nur du kannst das, Kas und das weißt du. Akzeptiere die Sehnsucht in dir und mach dich frei von allen Zwängen und hadern.

Suche nicht, nach deinem Platz in der Welt, Kas, sondern finde den Platz der Welt in dir.

Was bleibt?
Nur ich.

Wir geben uns nicht auf, Kas.
Wie könnten wir auch.
Wir werden nicht zu Grunde gehen, Kas.
Wie könnten wir auch.
Wir werden nicht wie sie.
Wie könnten wir auch.
Wir sind nicht sie.

Erschöpft, befreiende, liebende Grüße,
Kas

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Sonntag, 31. Mai 2020
Report #77
Zustand: schlecht.

Ich fühle mich nicht gut. Seit Corona habe ich 8 Kilo zugenommen. Ich bin vereinsamt. Ich bin kreativ tot.

Eigentlich sollte ich dieses Semester meine Abschlussarbeit schreiben, aber ich drücke mich davor, schiebe sie vor mir her und fange nicht an.

Ich fühle mich einfach nicht gut. Ich trinke zur Zeit viel. Wirklich viel. Und ich lese wieder mehr. Glücklicherweise.

Ich überlege einen Alkoholfreien und "Zuckerfreien" Monat im Juni einzulegen. Schaden würde es mir körperlich sicher nicht, aber ob ich das seelisch verkrafte?

In irgendwas muss man sich ja ertränken.

Ach, ich geb's hier auf.

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Samstag, 25. April 2020
Report #76
Zustand: erschöpft.

Die Kontaktbeschränkungen schlägt mir weiter aufs Gemüt. Ich bein ein geselliger Mensch, ich brauche die Bars und Kneipen der Stadt für meine Persönlichkeit. Da bin ich Mensch, da darf ich's sein. Komische Fragen steigen in meinem Kopf auf, auf die ich nicht Stolz bin.

Wer betreut die post-traumatischen Tankstellenmitarbeiter, wenn nun täglich maskierte Menschen ihre Tankstelle betreten und sie an vorherige Überfälle erinnert werden?

Was passiert, wenn ich mir ein Hakenkreuz oder andere verfassungsfeindliche Symbole auf den Mundschutz sticke? Dürfen Polizisten sie mir abnehmen, obwohl ich dann eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit begehe und sie meine Gesundheit vorsätzlich gefährden? Oder ist das Polizeigewalt? Oder Polizeigewalt II? Falls sie das nach obriger Inspiration tun, empfehle ich ihnen das nicht in ominösen ostasiatischen "Massage"-Studios zutun. Sonst sieht das erfahrungsgemäß schwer aus mit dem Erklagen von Millionen von deutschen Steuergeldern als Schadensersatz. (Sehen Sie, wie gemein mich das alles macht? Das kann doch alles nicht gesund sein. Ach, ich bitte, jemand verstehe die Referenz, auch wenn ich mich schäme.)

Was ist die groteskeste Maske? Sturmhaube, Fetisch-BDSM-Kram? Gasmaske? Pestdoktorenmaske?

Wissen Sie zu welcher Person ich zur Zeit am meisten physischen Kontakt habe? Der Sicherheitsmann meines örtlichen Supermarkts. Im Vergleich zu den Verkäufer/innen scheint er nicht in Schicht zuarbeiten, sondern ist immer da. Da würde ich aber mal mit meiner Gewerkschaft reden, wenn ich er wäre.

Ich hatte mal, wie auch anders, spätnachts die Diskussion in einer Bar was der natürliche Lebensraum des Menschen ist. Und ganz sicher nicht 20qm alleine im dritten Stock in einem heruntergekommenen Stadtviertel einer deutschen Stadt. Aber der natürliche Lebensraum des Bieres ist das Fass. Da waren wir uns einige. Gute, alte Zeit.

Was soll's.
Kann nur bergauf gehen.
Kann nur besser werden.

Adieu unso,

Kas

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