Samstag, 14. Januar 2017
Selbstbewusstsein
Selbstbewusstsein heißt:
nicht seinen Stärken,
sondern
der Nichtigkeit
seiner Schwächen
bewusst
zu sein.

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Freitag, 13. Januar 2017
Frage mitohne Antwort #20
Wie wird es weitergehen?

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Donnerstag, 12. Januar 2017
Nächtliches Geständnis II
Wir sind wie immer die letzten. Doch heute besonders. Wir werden bleiben, keine Frage. Wir lachen, wir schweigen, wir trinken und weinen.

"Wisst ihr," fängt er mit tiefroten Augen an. "als ich vorhin zum Bestatter bin und gesagt habe, dass ich die Urne tragen werde, meinte der, ich lasse die Oma sicher fallen."

Er nimmt einen großen Schluck, wir lachen. Dann fährt er fort. "Da habe ich ihm gesagt: Ich habe vor zwei Wochen erst meinen Vater getragen und der ist mir auch nicht runtergefallen." Er lacht, wir lachen, er weint, wir weinen.

Da wird mir bewusst, die Stärksten trifft es am Härtesten. Deswegen sind sie, wer sie sind.

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Mittwoch, 11. Januar 2017
Report #26 - Maschinerie
Neues Jahr, neues Glück.
Wie es mir geht? Hervorragend, eigentlich.
Warum?
Es fühlt sich gut an. Irgendwie.

Gerade habe ich mir ein Bier aufgemacht, obwohl noch so viel Arbeit auf mich wartet. Es ist absolut stressig momentan. Ich versinke im Stress. Aber es fühlt sich trotzdem gut an.

Ich halte mit einigen meiner Vorjahresvorsätze noch durch. Aber darum geht es überhaupt nicht. Es geht um den Impuls, den Antrieb.

Normalerweise würde ich verzweifeln. Vielleicht werde ich es auch noch. Aber bisher geht es mir noch gut. Ich weiß, dass es nur eine Phase ist. Der Stichtag ist der 31. März. Dann endet das Semester, alle Prüfungen und Projekte sind vorbei und auch meine Arbeit an der Universität endet dann vorerst.

Aber ich weiß auch, dass ich so unglaublich viel mitnehmen werde aus dieser Phase. Auf allen Ebenen. Es fühlt sich an wie eine komplexe, mysteriöse Maschine, die vorher nutzlos war und bei der urplötzlich alles auf besondere Art ineinander greift. Eine Art Sinnstiftung. Man mag lachen über den Vergleich, aber für mich ergibt es Sinn. Es passieren Dinge, es ergeben sich gute Sachen in allen Richtungen. Und es fühlt sich verdammt gut an.

Ich weiß nicht wo es schlussendlich hinführt, aber ich glaube, es wird besser sein. Es heißt nur zusammenreißen, durchbeißen, durchhalten. Keine Zeit zum Jammern. Es wird großartig sein.

Kas

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Montag, 9. Januar 2017
Ampelroutine
Ich bin auf dem Weg zur Uni und stehe an meiner Schicksalsampel. An guten wie an schlechten Tagen entscheidet sie, ob ich pünktlich oder zu spät komme.

Eine Frau mit ihrer kleinen Tochter steht neben mir, hält sie an der Hand und ich schnappe einige Wortfetzen auf.
"... der Michal ist deshalb so schlecht in Mathe, weil niemand mit ihm übt!" sagt die Mutter bestimmt.
"Aber seine Eltern sind polnisch!" wirft die Kleine ein.
"Das hat damit überhaupt nichts zu tun." beharrt die Mutter weiter. "In Polen hat man auch Plus, Minus, Mal und Geteilt." Die Ampel wird grün, wir laufen los.
Lektion gelernt?

Ich bin auf dem Weg zur Wohnung und stehe an meiner Schicksalsampel. An guten wie an schlechten Tagen ist es mir egal, wie sie steht, denn ich bin gleich endlich zuhause.

Ein Mann mit seinem Sohn steht gegenüber von mir und hält ihn an der Hand. Es ist kein Verkehr, aber die Ampel zeigt rot. Schnell schaut er die Straße auf und ab, dann hebt er seinen Sohn hoch und eilt über die Straße. Die Mitwartenden werfen ihm einen skeptisch-entsetzten Blick zu. Mir ist es eigentlich egal. Die Ampel ist rot, wir warten.
Lektion gelernt?

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