"Kas, ich brauche deine Hilfe."
"Worum geht's, Chef?"
"Der Aufsichtsrat will von der Standortleitung einen kurzen Bericht über das neue Forschungsprojekt. Keine Details."
"Ok...?"
"Die Standortleitung hat es der Entwicklungsabteilung übertragen, die den Fachabteilungen, die meinem Chef, der mir."
"Ok...?"
"Keine Details und es soll in zwei Tagen da sein. So drei bis vier Seiten im üblichen Format reicht."
"Kann ich das nicht dem Praktikanten geben, der hat eh kaum was zu tun?"
"Nein, das ist wichtig."
...
"He, Janosch..."

Heute nicht im Lotto gewonnen.

Wohl einfach nicht mein Tag heute.

Guten Morgen,
ein wundervoller Tag um die
Welt zu entdecken
sagt der Sicherheitsmitarbeiter
und tastet mich ab.

Tausend Dinge
prasseln auf mich ein
wie
Regen.

Die Maschinerie
läuft
und
wartet auf andere Zeiten.

Wir sind im Kino. Also Sie, Ich und ihr Neuer, der angeblich nicht ihr Neuer ist. Ich spare mir hier, wie es zu dieser absurd-unangenehmen Situation kam.

Wir plaudern ein bisschen während wir im Foyer darauf warten in den Saal zu dürfen. Ich halte mich zurück, doch dass was ich über ihn nebenbei erfahre, sorgt nicht dafür das ich ihn mag. Er ist aalglatt und hat kein Format. Aber immerhin war das nicht meine dumme Idee.

"Kas..., kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?" fragt er plötzlich im dreisamen Gespräch. Ich schaue ihn fragend an und zögere. Sie schaut uns beide fragend an.

Nicht mit mir.

"Um ehrlich zu sein, nein. Warum? Worüber willst du denn reden? Über mich? Da ist mir deine Meinung egal. Über dich? Das interessiert mich noch weniger. Über Sie? Über Sie will ich hinter ihrem Rücken nicht reden. Sorry."

Bumm. Überforderte Gesichter. Schweigen.

Die Tür zum Saal öffnet sich, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen zeige ich zur Tür und setze mich in Bewegung.

Vorneweg: Ich sitze gerade an einem der schönsten Stellen der Stadt, schaue auf sie hinab und genieße die Sonne. Der Platz ist etwas gut versteckt und bisher kamen vier Personen, die sich wohl dort hinsetzen wollten, und als sie mich sahen wieder gingen.

Ich kann erwachsenen Menschen doch nicht sagen, dass sie sich zu mir setzen können.Es ist faszinierend und irgendwie auch erschreckend. Ich hoffe es liegt nicht an mir.

Noch während ich schreibe läuft Nummer 5 vorbei. Es gibt leidet auch keinen Grund hierher zu laufen, wenn man sich nich auf die Bank setzen will.

Was soll's.

Es ist ein gutes Buch. Ich kannte nur den Titel und die Geschichte nahm mich mit, auch wenn ich vorher nicht wusste, worum es genau geht.

Nach etwas verursachter Unruhe bleibt der Wilde mit dem Weltcontroller Westeuropa in dessen Bibliothek zurück:

"Aber ich mag die Unannehmlichkeiten."
"Wir nicht", entgegnete der Controller. "Wir richten die Dinge lieber komfortabel ein."
"Ich will aber keinen Komfort. Ich will Gott, ich will Dichtung, ich will reale Gefahren, ich will Freiheit, ich will Güte. Ich will Sünde."
"Kurzum", bemerkte Mustapha Mond, "Sie fordern das Recht, unglücklich zu sein."
- Aldous Huxley, Schöne neue Welt

Ach, Nummer 6, doch nicht so schüchtern!

Merke:
Sei kein Idiot!

Hass,
dominiert.

Unentschlossenheit,
Untätigkeit,
Unfähigkeit,
Unerfahrenheit,
Unglück?

Glück,
Brauch' ich nicht.
Will ich nicht.
Hab' ich nicht.

Was ich brauch'?
Nur mich.

Applaus!

Die beste Idee
aber
trotzdem blamiert.

Warum?
Warum? Warum?
Depp, Depp, Depp.

Durchatmen.
Ich Depp. Warum?
Durchatmen. Grinsen.

Passiert.
So dumm.
Ich Depp.