Montag, 23. Mai 2016
Selbstschubladisierung
Leider
verging mir
aus zeitlichen Gründen
beim Aufzählen
die Lust.

Ich entschied mich
daher
für die Sammelschublade
Mensch.

Die enttäuschten
Leserinnen und Leser
(denen ihre Schublade auch nicht gerecht wird)
mögen es
bitte
entschuldigen
und sind angehalten
es selbst
zu probieren.

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Frage mitohne Antwort #8
In wie viele Schubladen lässt sich ein Mensch stecken?

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Sonntag, 22. Mai 2016
Morgenroutine II
Ich werde wach. Die Sonne scheint. Es ist bereits Mittag. Ich bleibe einen Moment liegen und stelle nüchtern fest: Ich lebe. Keine große Erkenntnis, doch in diesem Augenblick irgendwie schon.

Ich richte mich auf, stehe auf und strecke mich. Es tut gut meine verkrampften Muskeln zu spüren und zu lockern. Eine ungeahnte Last fällt von mir herab.

Ich gehe ins Bad, schalte das kleine Licht an und spritze mir etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Es fühlt sich unerwartet gut an. Die belebende Frische und Kälte vertreibt die letzte Benommenheit. Die nächste Last fällt herab.

Dann schaue ich in den Spiegel. Ich muss grinsen. Ich sehe heute gar nicht mal so schlecht aus. Gab viele schlimmere Tage. Ich fahre mir kurz mit der Hand durchs Haar und alle stehen wild durcheinander. Ich wünsche mir selbst einen wunderschönen Morgen und verlasse grinsend das Bad. Ich fühle mich gut.

Ich reiße das Fenster auf, lasse die verbrauchte, warme Luft hinaus und die frische, kühle herein. Die Vögel pfeifen, der Himmel ist klar und die Sonne scheint. Ich schaue einen Moment hinaus und denke an nichts. Überhaupt nichts. Was für ein schöner Tag.

Während ich den Wasserkocher einschalte und eines der Brötchen von gestern aufschneide, kann ich nicht anders und fange erst an zu pfeifen, dann zu singen. Ich habe einen Ohrwurm. Ich muss kurz daran denken, was für ein schrecklicher Sänger ich bin, aber es ist mir egal.

Ich schütte das kochende Wasser in meine Teetasse und beiße genüsslich in das alte Brötchen. Heute wird ein guter Tag. Heute ist ein guter Tag. Heute bleibt ein guter Tag, mag passieren was will.

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Samstag, 21. Mai 2016
Unterschied
Ich entschied mich
am Ende nicht

Es war nicht so
schlecht.

sondern

Ich habe
alles versucht.

zu sagen.

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Freitag, 20. Mai 2016
Report #6
Fazit: Weniger geschafft als geplant, mehr erreicht als gedacht. Von daher, eigentlich ein Erfolg. Wenn auch ziemlich kräftezehrend. Werde in Zukunft lieber wieder eher lose planen, macht mehr Spaß.

Sonst ist/war heute der Wurm drin. Sehr erschöpft, viele negative Gedanken, sehr lethargisch. Ziemlich niedergeschlagen und teilweise sehr unruhig. Nachwirkung vom selbstgemachten Stress? Keine Ahnung. Geht vorbei. Wie immer.

Dafür jetzt zwei große Tassen Tee. Die bringen mich runter. Hoffentlich.

Tee hilft gegen alles, außer blutenden Wunden.

Kas

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Donnerstag, 19. Mai 2016
Wunden
Kein Mensch
nur der Mensch
selbst
heilt Wunden.

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