Freitag, 7. Juli 2017
Report #42 - Leviathan
Wie's mir geht? Keine Ahnung, gute Frage. Auch wenn sie niemand gestellt hat.
Nur weil niemand die Fragen stellt, kann man trotzdem über Antworten nachdenken oder nicht?

Wie geht man damit um, wenn man aus dem Impuls etwas tut? Wie geht man damit um, wenn man sein Handeln in Frage stellt?

Es gibt diesen losen Zustand, der in der Waage hängt, bei dem man nicht weiß. Wirklich nichts. Die Gefühle sind wirr. Ist es gut? Ist es schlecht? Ist es anders? Ist es gleich? Was ist es? Was will ich, dass es ist? Was will ich, dass es nicht ist? Schreibt man dass hier mit einem oder mit zwei s?
Ich stelle wieder Fragen, dabei wollte ich über Antworten zu nicht gestellten Fragen nachdenken.



Ja, mich beschäftigt was. Es ist so typisch für mich, Begeisterung für irgendwas. Diesmal: Seefahrt. Ozeane. Seemänner. Es ist so unfassbar faszinierend. Wenn man darüber nachdenkt und sich für jeden Mist Begeistern lässt, wie ein kleines Kind.

Wie viele Millionen Seemänner die Meere schon geschluckt haben? Was muss das für ein Gefühl sein, mit Christophorus Columbus auf der Santa Maria zu stehen und dann an diesem einen Augenblick zu wissen, dass jetzt auch bei den günstigsten Winden, niemand mehr lebend die bekannten Küsten erreicht? Was muss das für ein Gefühl sein auf einem Segelschiff einen Sturm zu erleben und Wellen und Wind schutzlos ausgeliefert zu sein? Oder auf einem riesigen Flugzeugträger mit tausenden Männern Besatzung, eine eigenen kleine Stadt, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, mit einem Motor der dieses wuchtige Ungetüm voranbringt. Und dank (simpler?) Physik geht es nicht unter.

Ich weiß es nicht und ich romantisiere es wahrscheinlich. Aber ich habe tiefsten Respekt.

Ich war mal 27 Stunden "auf See", bei einer Fährüberfahrt nach Finnland. 27 Stunden voller Übelkeit und Reisetabletten. Ich wäre der untauglichste und landrattigste Seemann überhaupt. Kann ich eigentlich nur empfehlen. Also statt dem Flugzeug die Fähre zu benutzen, wenn es geht. Dauert zwar tausendmal länger und ist gefühlt auch tausendmal teurer, aber ist eine Erfahrung. Und die nimmt man mit.

Zum Schluss noch eine Anekdote:

Miguel de Cervantes, seines Zeichens spanischer Nationaldichter, nahm als junger Mann an der Seeschlacht von Lepanto teil (die bis heute als die Seeschlacht mit den meisten Toten an einem Tag gilt (wohl aufgrund der ganzen Rudersklaven)). Dort wurde er dreimal verwundet, wobei er seine linke Hand verlor. Mit seiner Rechten schrieb der später Don Quijote.

Was für ein Gefühl muss das sein, müde und erschöpft vom Rudern, versklavt auf einem fremden oder feindlichen Schiff unterzugehen?

Heute mal wieder komplett anders.

Kas

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Dienstag, 4. Juli 2017
Dei Gratia
Kniet nieder,
Vasallen, Knechte, Landsmänner

Eure königliche Dummheit,
König Idiot der Größte,
Herzog zu Einfalt,
Graf von und zu Unfähig,
Bezwinger dies und jenseitiger Vernunft.

Betrachtet sein Werk,
ihr Zögernden
und erheitert.

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Donnerstag, 29. Juni 2017
Verloren im Tal
Ich verfalle
im Stress
Verloren im Tal
umgeben von Gipfeln der Arbeit
Die Last wartender Taten
drückt mich hinab.

Doch im Elend
ein längst vermisstes Gefühl
zeigt mir
dass ich lebe.

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Dienstag, 27. Juni 2017
Unsinn #12 - Fleisch-Synkretismus
"Du weißt, du solltest weniger Fleisch essen."
"Ich weiß, aber ich kann ja nicht! Aus religiösen Gründen."
"Aus religiösen Gründen?"
"Ich glaube doch an einen Synkretismus aus dem Glauben der Onumbo-Indianern und den Muskonee. Ich glaube daran, dass die Eigenschaften der Tiere die ich esse, auf mich übergehen. Tüchtig wie das Huhn, Stolz wie der junge Hahn, entspannt wie die Kuh, gesellig wie ein Schwein. Man kann sich die Tiere, die man isst, heute halt nur noch schwer aussuchen."

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Donnerstag, 22. Juni 2017
Report #41 - Träume
So.
Neptun ist vorbei. 10 Tage mit besten Absichten, dann doch wieder in alte Muster verfallen. Mal wieder. Vielleicht ist es ein schleichender Prozess und nicht einfach so zu erreichen?

Mir geht es trotzdem gut. Viel Stress, aber auch viel Lust, viel gute Laune. Das Leben ist schon großartig, trotz allem, was einem auch so an negativem einfällt.

Ich träume wieder vereinzelt. Normalerlweise träume ich nie. Eher nur so Phasenweise. Eben Phasen wo ich intensive träume. Vielleicht träume ich auch, kann mich aber dann bloß am morgen nicht daran erinnern? Macht es dann einen Unterschied? Für mich nicht. Ob ich nicht geträumt habe, oder es nicht mehr weiß, dass ich geträumt habe, bleibt für mein Gedächtnis, und das ist das Buch der Vergangenheit, gleich.

Die Träume sind so unglaublich absurd. Ich würde sie keinem Traumdeuter zumuten wollen und ich nehme sie auch hin, wie sie sind. Sollte man seinen Träumen, Raum geben? Interpretationen und Deutung oder einfach hinnehmen als wirre Welten des Gehirns?

Ich weiß es nicht. Ich glaube auch kein Muster zu erkennen, wann die Phasen sind in denen ich träume.

Gruß,
Kas

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