Freitag, 15. April 2016
Report #1
Es ist erstaunlich und bitter.
Da beginnt die Woche so gut, verläuft gut und jetzt am Ende holen einen mehrere Kleinigkeiten ein, gruppieren sich und schmeißen einen wieder aus der Bahn.
Die positive Grundeinstellung weicht wieder der Lethargie und der Unzulänglichkeit und schlussendlich ist man nicht wieder viel weiter entfernt von dem Punkt, an dem man angefangen hatte und an den man nicht zurückkehren wollte.

Das Schlimmste ist der Vergleich, von dem man weiß, dass man ihn nicht machen darf, dass er falsch ist, nichts aussagt, nichts bedeutet, und den man trotzdem macht. Und man sieht die ganzen Dinge, die man falsch gemacht hat und die Anderen richtig.
Und das erkennt man als den Grund, warum man nun da ist, wo man ist und die anderen, da sind wo sie sind.

Vielleicht wünscht man sich zu tauschen, bis einem bewusst wird, dass man nur einen Abschnitt aus ihrem Leben gesehen hat. Dann wird einem klar, das sie auch ihre Lasten zu tragen und ihre Kämpfe zu kämpfen haben.

Und das man vielleicht gar nicht alles falsch gemacht hat, sondern auch verdammt viel richtig.
Vielleicht.

Kas

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Geist der Zeit
Romantik
ist noch nicht Tod!

Wirbt das Plakat
vor dem Stundenhotel.

Jetzt buchen.

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Frage ohne Antwort #2
Wie viel ist man sich selbst wert?

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Donnerstag, 14. April 2016
Diagnose
Sie sind total vereinsamt
diagnostiziert der Psychotherapeut
und schaut den
tiefzufriedenen Eremiten
mitleidig an.

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Frage ohne Antwort
Wie weltfremd darf man sein?

Kann man Spagetti anpflanzen?
Zu welchem Land gehört die Karibik?
Wie wird aus Wasser Strom?
Warum dreht sich der Mond?

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Mittwoch, 13. April 2016
Morgenroutine
Ein dumpfer Knall weckt mich, ich habe keine Chance, ich bin wach. Ich überlege liegen zu bleiben, doch ich weiß, dass ich dann trotzdem nicht wieder einschlafen werde.
Müde richte ich mich auf, schwinge mich elanlos aus dem Bett und strecke mich kurz. Dann schlurfe ich durchs Zimmer in Richtung Bad, aus dem der dumpfe Knall wohl kam.

Ich knipse das Licht an und schaue mich skeptisch in meinem kleinen Badezimmer um. Natürlich ist es leer. Nur das Klo, das Waschbecken, die Dusche. Alles auf wenigen Quadratmetern.
Etwas stimmt nicht. Der Duschvorhang ist zugezogen. Hatte ich ihn gestern zugezogen? Ich gehe hinein, schnappe ihn und ziehe ihn beiseite.

Ich blicke in das gehässige Gesicht eines nackten Mannes der in meiner Dusche steht und mit der Duschbrause auf mich zielt. Ehe ich etwas sagen oder gar reagieren kann, spritzt mir eiskaltes Wasser entgegen. Mein Herz prescht los. Einerseits wegen dem unfassbar kalten Wasser, andererseits wegen dem fremden, nackten Mann in meiner Wohnung, genauer, meiner Dusche.

Mein erster Wehrreflex setzt ein. Ich versuche ihm die Brause zu entreißen, doch ich sehe nichts, denn der Nackte zielt fies genau auf meine Augen und ich schaffe es nicht den Strahl abzulenken.

Es ist mir zu viel für den Morgen, ich kapituliere. Ich stelle alle Versuche ein, bleibe ruhig stehen und lasse das kalte Wasser, kaltes Wasser sein, und den nackten Fremde, einen nackten Fremde. Ich hab keine Lust mehr. Soll der Kerl doch machen was er will.

Ich habe meine Augen geschlossen und ich bin mittlerweile durch und durch durchnässt. Meine Unterhose, in der ich geschlafen hatte, klebt unbequem an meinem Körper.
Eine Weile noch scheint es ihm Spaß zu machen, dann drückt er mir die Brause in die Hand und ich spüre, wie er sich an mir vorbeidrängt und aus der Dusche steigt. Ich bewege mich nicht. Kurz darauf höre ich meine Wohnungstür ins Schloss fallen.

Ich öffne die Augen, verschwende keinen Gedanken daran, was gerade passiert ist, hänge die Brause an ihre Halterung zurück, ziehe meine Unterhose aus und werfe sie achtlos in das eh schon durchnässte Badezimmer.

Ich drehe angenehm warmes Wasser auf. Durchatmen. Alles wird gut. Du packst das schon. Ganz normaler Wahnsinn.

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Dienstag, 12. April 2016
Ein Gruß
Gute Nacht
Sonne
auf das wir
mit etwas Glück
uns
morgen
wiedersehen.

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