Sonntag, 6. November 2016
Report #22
Zu viel los,
zu wenig Zeit,
zu viel Wirres,
zu wenig Überlick.

Eigentlich geht es mir gut. Also fast. Eigentlich schon. Irgendwie. Warum auch nicht?

Ich komm kaum zum Schreiben, weder hier noch in mein Notizbuch, noch für den Nano.

Ich bin viel mit alten Freunden unterwegs, dazu die Uni, dazu die neuen Projekte, dazu die neue Arbeit. Aber es macht Spaß, irgendwie. Alles kommt etwas in Fahrt.

Nur einige Sachen geben mir zu denken, und sie halten die Zuversicht irgendwie gefangen. Die Welle, die mich trägt, fehlt. Es fühlt sich eher an, wie das langsame steigen der Flut. Wenig Begeisterung, wenig Emotion.

Das Schlimmste ist, wenn gute Ereignisse einen nicht tragen. Wenn man gutes erlebt, aber die Euphorie, die Lust, die Freude, gleich wieder verpufft. Bedeutungslosigkeiten? Ich weiß es nicht.

In meinen Kopf zeichnet sich gerade das Bild eines alten Seebären, der voller Ungeduld und Tatendrang seinen ebenso alten, aber von fangglück gesegneten Kutter an einem Tau in der hellsten Sonne schwitzend durchs Wattenmeer zieht, Stück für Stück, nur um früher lossegeln zu können. Er hat keine Zeit auf die Flut oder eine Welle zu warten, die ihn rausträgt. Also packt er selbst an. (Und schaut wenig später noch ungeduldiger auf seine Uhr. Nein, das Bild werde ich wohl nicht verbaut bekommen.)

Ein schönes Bild? Ich gebe zu, ich habe etwas getrunken, aber was soll ich mich rechtfertigen.

Sich angetrunken (betrunken) für das angetrunken (betrunken) sein zu entschuldigen, war schon immer irgendwie ... witzlos?

Vielleicht entschuldigt man sich allgemein zu viel,
oder doch zu wenig?

Wie auch immer,
nur die besten Grüße,

Kas

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Mmh, vielleicht wird man im Laufe der Zeit immer abgestumpfter. Ich habe das selbst schon an mir beobachtet. Alles wird trostloser. Sogar die guten Dinge sind trostlos und die trostlosen Dinge sind fast unerträglich. Ich konnte mich als Kind wochenlang auf einen bestimmten Tag freuen; z.Bsp. Geburtstag oder Weihnachten. Als Schüler habe ich mich bereits Mittwoch auf Wochenende gefreut und heute ist alles so gleichgültig. Wie oft lache ich am Tag? Lache ich überhaupt? So fühlt es sich an. Es wird nicht besser, aber erträglicher. Ist das so, wenn man älter wird? Oder liegt es nur an mir?
Ich weiß was du meinst. Ein bisschen Rum-Cola oder ein Kaffee mit einem Schuß Bailey´s morgens halb 10 in Deutschland oder auch nachts 1 Uhr in Deutschland kann nicht schaden. ;-)

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