Montag, 13. Juni 2016
Reisebericht: Böhm. Bäderdreieck - Dörfer & Marienbad (II)
kasgra, 21:03
Samstag früh morgens nach dem Frühstück ins Auto gestiegen und tiefer ins Land gefahren, vorbei an vielen kleinen Dörfern.
Hier und da stehen geblieben, ausgestiegen, eine Runde gelaufen und geschaut, bloß keinen Stress. Die Dörfer sind sehr ruhig, meistens kaum mehr als ein Dutzend Häuser.
Was ich gedacht hatte, bestätigte sich. Einige der Häuser sahen so aus, als wären sie seit der Vertreibung 1945 unbewohnt. Seit über 70 Jahren. Auch mehrere prunkvolle Landhäuser, die den Stadtvillen in Karlsbad in nichts nachstanden, fielen in sich zusammen und zeigten sich in einem fürchterlichen und verlassenem Zustand am Straßenrand.
In einem der Dörfer fand ich ein deutsches Kriegerdenkmal.
"Ihren Söhnen, 1914 - 1918, die Heimat."
Darüber die gewöhnliche Liste der Gefallenen und Verschollenen. Das Denkmal war erstaunlich gut gepflegt, viele schöne, blühende Blumen. Kümmert sich die tschechische Gemeinde um das deutsche Kriegerdenkmal oder doch ein deutscher Vertriebenenverein? Ich weiß es nicht.
Dann ging es weiter, vorbei an Wäldern und Hopfenplantagen, die die Landschaft prägten bis nach Engelshaus / Andělská Hora. Ein kleines Dorf mit einer wunderschönen, kleinen Ruine. Von dort hatte man einen unglaublichen Blick über die kleinen Täler, Wälder und Teiche. Goethe besuchte die Ruine mehrfach und ließ sich von ihr inspirieren.
Dann ging es wieder in Richtung zurück, allerdings mit Umweg über Marienbad, dem jüngsten der drei "Bäder".
Die Stadt ist fast vollständig umgeben von Wald, und das Kurviertel sehr kompakt. Um einen großen, weitläufigen Park mit viel moderner Kunst reihen sich die Prachbauten und teure Restaurants. Auch hier sind die Quellen wieder in zwei prunkvollen Kolonnaden untergebracht. Eine davon, die Karolinenkolonnade.
Marienbad ist weitläufig, weniger beängt als Karlsbad. Während sich in Karlsbad scheinbar alles an die Tepl drängt, hat man in Marienbad mehr weite, freie Flächen.
Die Namen der Gäste und Anhänger Marienbads sind auch nicht ohne: Ibsen, Gogol, Twain, Chopin und natürlich Goethe und viele mehr.
Hier und da stehen geblieben, ausgestiegen, eine Runde gelaufen und geschaut, bloß keinen Stress. Die Dörfer sind sehr ruhig, meistens kaum mehr als ein Dutzend Häuser.
Was ich gedacht hatte, bestätigte sich. Einige der Häuser sahen so aus, als wären sie seit der Vertreibung 1945 unbewohnt. Seit über 70 Jahren. Auch mehrere prunkvolle Landhäuser, die den Stadtvillen in Karlsbad in nichts nachstanden, fielen in sich zusammen und zeigten sich in einem fürchterlichen und verlassenem Zustand am Straßenrand.
In einem der Dörfer fand ich ein deutsches Kriegerdenkmal.
"Ihren Söhnen, 1914 - 1918, die Heimat."
Darüber die gewöhnliche Liste der Gefallenen und Verschollenen. Das Denkmal war erstaunlich gut gepflegt, viele schöne, blühende Blumen. Kümmert sich die tschechische Gemeinde um das deutsche Kriegerdenkmal oder doch ein deutscher Vertriebenenverein? Ich weiß es nicht.
Dann ging es weiter, vorbei an Wäldern und Hopfenplantagen, die die Landschaft prägten bis nach Engelshaus / Andělská Hora. Ein kleines Dorf mit einer wunderschönen, kleinen Ruine. Von dort hatte man einen unglaublichen Blick über die kleinen Täler, Wälder und Teiche. Goethe besuchte die Ruine mehrfach und ließ sich von ihr inspirieren.
Dann ging es wieder in Richtung zurück, allerdings mit Umweg über Marienbad, dem jüngsten der drei "Bäder".
Die Stadt ist fast vollständig umgeben von Wald, und das Kurviertel sehr kompakt. Um einen großen, weitläufigen Park mit viel moderner Kunst reihen sich die Prachbauten und teure Restaurants. Auch hier sind die Quellen wieder in zwei prunkvollen Kolonnaden untergebracht. Eine davon, die Karolinenkolonnade.
Marienbad ist weitläufig, weniger beängt als Karlsbad. Während sich in Karlsbad scheinbar alles an die Tepl drängt, hat man in Marienbad mehr weite, freie Flächen.
Die Namen der Gäste und Anhänger Marienbads sind auch nicht ohne: Ibsen, Gogol, Twain, Chopin und natürlich Goethe und viele mehr.
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die stille,
Dienstag, 14. Juni 2016, 01:16
Die verfallenen Häuser sehen
wirklich traurig aus. Wie kommt es, dass sich dafür niemand interessiert?
Das Bild der Kolonnade ist auch wieder so schön, die Umgebung ist auch wieder so schön. Umgeben von soviel Natur. Da kann es einem eigentlich nur gut gehen, wenn man dort ist. Beruhigt schon, wenn ich nur die Fotos angucke. :-)
Zu wissen, dass dort Kafka, Goethe, Twain und Co waren, das lässt mich zusätzlich neugierig sein. Ich mag das, zu wissen, "hier wohnte, ging, fuhr, lebte, schlief, aß und erholte sich der und der Schriftsteller." Dann verwandelt sich der Ort sofort bei dem Gedanken. :-)
Das Bild der Kolonnade ist auch wieder so schön, die Umgebung ist auch wieder so schön. Umgeben von soviel Natur. Da kann es einem eigentlich nur gut gehen, wenn man dort ist. Beruhigt schon, wenn ich nur die Fotos angucke. :-)
Zu wissen, dass dort Kafka, Goethe, Twain und Co waren, das lässt mich zusätzlich neugierig sein. Ich mag das, zu wissen, "hier wohnte, ging, fuhr, lebte, schlief, aß und erholte sich der und der Schriftsteller." Dann verwandelt sich der Ort sofort bei dem Gedanken. :-)
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kasgra,
Dienstag, 14. Juni 2016, 13:13
Zu den Häusern
Naja, ein Großteil des Gebietes dort war bis '45 von Deutschen bewohnt, die dann anschließend nach Kriegsende vertrieben wurden und die Häuser eben zurückließen.
Dann muss dort erstmal jemand einziehen und die Dörfer waren teilweise schon sehr weit abseits gelegen.
Aber man sah auch, das viele Gebäude bereits renoviert wurden oder gerade werden. Angeblich zieht es viele Russen in die Gegend.
Dann muss dort erstmal jemand einziehen und die Dörfer waren teilweise schon sehr weit abseits gelegen.
Aber man sah auch, das viele Gebäude bereits renoviert wurden oder gerade werden. Angeblich zieht es viele Russen in die Gegend.
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