Freitag, 6. Dezember 2019
Report #73
kasgra, 22:54
Ich müsste lügen, um zu sagen, dass ich nicht von mir selbst enttäuscht bin.
Ich habe versagt. So einfach. Ein Versager. Das bin ich.
Ich habe mich selbst belogen und morgen ist meine letzte Chance, wenn überhaupt.
Was kann der Mensch verlieren, wenn er nichts zu verlieren hat?
Wer bin ich und wer war ich? Und wer dachte ich zu sein?
Ich sitze am Schreibtisch, lerne für meine Prüfung morgen. Vor mir, unweit des Laptops brennt eine Kerze und aus den Boxen erklingen leise polnische Soldatenlieder aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ich verstehe kein Wort. Wie sollte ich auch, ich spreche kein polnisch, aber die unbekannten, fremden Wörter beruhigen mich ungemein. In der linken halte ich meine Dose Bier und in der rechten den Stift mit dem ich mir Sachen notiere. Das Fenster ist gekippt und bringt neben kalten Luftstößen, den Klang des leise fallenden Regens hinein.
Und in meinen Gedanken, die abschweifen von der Prüfung zu Träumen, sammelt sich die Husaria ein letztes Mal in eben jener Kälte und jenem leisen Regen dort draußen. Sie schauen den Hügel hinab auf dunkle, nur Schattengestalten. Mit einem letzten aufbäumen, stürmen sie los, wohlwissend, das diese Zeit nicht mehr die ihrige ist und das aller alter Ruhm verblassen wird, wie die Erinnerung an das heutige, stolze Ende. Die Schläge der Hufen und das flattern ihrer Flügel übertönt jeden Regen und beschwört den ehrfürchtigen Hall der einst im ganzen Königreich Polen, im Großfürstentum Litauen, in Ruthenien und am Kahlenberg erklang.
Und nur die Enttäuschung bringt mich zurück. Eine andere Pflicht ruft, meine Pflicht. Mir bleibt nichts anderes, als mich wieder meiner Prüfung zu widmen und meine Kreativität und Sehnsüchte zu begraben.
Kas
Ich habe versagt. So einfach. Ein Versager. Das bin ich.
Ich habe mich selbst belogen und morgen ist meine letzte Chance, wenn überhaupt.
Was kann der Mensch verlieren, wenn er nichts zu verlieren hat?
Wer bin ich und wer war ich? Und wer dachte ich zu sein?
Ich sitze am Schreibtisch, lerne für meine Prüfung morgen. Vor mir, unweit des Laptops brennt eine Kerze und aus den Boxen erklingen leise polnische Soldatenlieder aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ich verstehe kein Wort. Wie sollte ich auch, ich spreche kein polnisch, aber die unbekannten, fremden Wörter beruhigen mich ungemein. In der linken halte ich meine Dose Bier und in der rechten den Stift mit dem ich mir Sachen notiere. Das Fenster ist gekippt und bringt neben kalten Luftstößen, den Klang des leise fallenden Regens hinein.
Und in meinen Gedanken, die abschweifen von der Prüfung zu Träumen, sammelt sich die Husaria ein letztes Mal in eben jener Kälte und jenem leisen Regen dort draußen. Sie schauen den Hügel hinab auf dunkle, nur Schattengestalten. Mit einem letzten aufbäumen, stürmen sie los, wohlwissend, das diese Zeit nicht mehr die ihrige ist und das aller alter Ruhm verblassen wird, wie die Erinnerung an das heutige, stolze Ende. Die Schläge der Hufen und das flattern ihrer Flügel übertönt jeden Regen und beschwört den ehrfürchtigen Hall der einst im ganzen Königreich Polen, im Großfürstentum Litauen, in Ruthenien und am Kahlenberg erklang.
Und nur die Enttäuschung bringt mich zurück. Eine andere Pflicht ruft, meine Pflicht. Mir bleibt nichts anderes, als mich wieder meiner Prüfung zu widmen und meine Kreativität und Sehnsüchte zu begraben.
Kas
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lanika,
Donnerstag, 19. Dezember 2019, 20:46
Sei nicht so hart mit dir, mein lieber Kas!
Man ist nicht gleich ein Versager, nur weil die Dinge in einer Phase des Lebens nicht so laufen, wie man das vielleicht gerne hätte.
Mach einfach das Beste aus allem, egal was es ist. Mehr kann man manchmal nicht tun und damit tut man schon mehr als manch anderer.
Ich wünsche dir alles Glück, allen Mut, Erfolg und Ehrgeiz dieser Welt! Du schaffst das! Denn man kann alles schaffen, wenn man nur an sich glaubt. (Mal abgesehen, vom fliegen.) Davon bin ich überzeugt.
Man ist nicht gleich ein Versager, nur weil die Dinge in einer Phase des Lebens nicht so laufen, wie man das vielleicht gerne hätte.
Mach einfach das Beste aus allem, egal was es ist. Mehr kann man manchmal nicht tun und damit tut man schon mehr als manch anderer.
Ich wünsche dir alles Glück, allen Mut, Erfolg und Ehrgeiz dieser Welt! Du schaffst das! Denn man kann alles schaffen, wenn man nur an sich glaubt. (Mal abgesehen, vom fliegen.) Davon bin ich überzeugt.
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