Donnerstag, 10. Januar 2019
Report #64 - Schwierig.
kasgra, 02:44
Schwieriger Tag heute.
Gestern Abend das erste Mal wieder in einer Bar gewesen, bisschen was trinken. Aber nicht alleine. Bisher widerstehe ich jeder Versuchung, das Alleine-Trinken wieder anzufangen.
Schwierige Stimmung heute.
Es wurde einfach irgendwie zu spät und ich habe wieder alles bereut. Es gibt wenig was ich so bereue wie mein be/angetrunkenes Ich. Wenn ich morgens aufwache nach dem ich unter Menschen was trinken war, bereue ich alles was ich gesagt, getan und gedacht habe. Es fühlt sich etwas so an wie mein persönlicher Mr. Hyde.
Gibt es was zu bereuen? Meistens nicht. Ich denke dann immer an die Erinnerungsdifferenz, wie ich es nenne. Jeder nimmt alles was er erlebt aus seiner Perspektive wahr und genauso unterschiedlich wir Dinge wahrnehmen, erinnern wir uns an Dinge. Der einzige der sich an peinliche Sachen erinnert sind wir selbst. Warum sollte ich mich auch an peinliche Sachen von anderen erinnern? Natürlich, denkt man an manche peinlichen Geschichten, aber das aller meiste vergessen wir doch.
Nichtdestotrotz sind die Gedanken natürlich da. Ist es mangelndes Selbstbewusstsein? Geht es mir darum was andere von mir denken? Ich weiß es nicht. Ich würde sagen nein, weiß aber nicht ob ich dann nicht lüge.
Irgendwie habe ich Angst, dass ich verbittere. Ich weiß nicht woran es liegt. Es fühlt sich alles so schwer an. Und ich komme gerade aus zwei Wochen Ferien/Urlaub. Nächste Woche geht der Alltag wieder los und ich habe jetzt schon mit allem abgeschlossen.
Ich resigniere. Irgendwie.
Immerhin war ich heute laufen. Bei der Kälte. Im Dunkeln. Ich war fast alleine unterwegs, zumindest der einzige Jogger. Und ich dachte es wären mehrere Guter-Vorsatz-Jogger unterwegs. Keine Sorge Jungs, ich halte die Fahne hoch auch bei der Kälte! Es tut einfach verdammt gut.
Das Wichtigste ist:
Ich gebe mich selbst nicht auf.
und
Es kann nur besser werden.
Das soll's gewesen sein, war immerhin etwas befreiend und strukturierend. Ich mach mir jetzt noch zwei Tassen Tee als Rotwein-Ersatz und schau dann, dass ich morgen wieder besserer Dinge bin.
Schwierige Grüße,
Kas
Gestern Abend das erste Mal wieder in einer Bar gewesen, bisschen was trinken. Aber nicht alleine. Bisher widerstehe ich jeder Versuchung, das Alleine-Trinken wieder anzufangen.
Schwierige Stimmung heute.
Es wurde einfach irgendwie zu spät und ich habe wieder alles bereut. Es gibt wenig was ich so bereue wie mein be/angetrunkenes Ich. Wenn ich morgens aufwache nach dem ich unter Menschen was trinken war, bereue ich alles was ich gesagt, getan und gedacht habe. Es fühlt sich etwas so an wie mein persönlicher Mr. Hyde.
Gibt es was zu bereuen? Meistens nicht. Ich denke dann immer an die Erinnerungsdifferenz, wie ich es nenne. Jeder nimmt alles was er erlebt aus seiner Perspektive wahr und genauso unterschiedlich wir Dinge wahrnehmen, erinnern wir uns an Dinge. Der einzige der sich an peinliche Sachen erinnert sind wir selbst. Warum sollte ich mich auch an peinliche Sachen von anderen erinnern? Natürlich, denkt man an manche peinlichen Geschichten, aber das aller meiste vergessen wir doch.
Nichtdestotrotz sind die Gedanken natürlich da. Ist es mangelndes Selbstbewusstsein? Geht es mir darum was andere von mir denken? Ich weiß es nicht. Ich würde sagen nein, weiß aber nicht ob ich dann nicht lüge.
Irgendwie habe ich Angst, dass ich verbittere. Ich weiß nicht woran es liegt. Es fühlt sich alles so schwer an. Und ich komme gerade aus zwei Wochen Ferien/Urlaub. Nächste Woche geht der Alltag wieder los und ich habe jetzt schon mit allem abgeschlossen.
Ich resigniere. Irgendwie.
Immerhin war ich heute laufen. Bei der Kälte. Im Dunkeln. Ich war fast alleine unterwegs, zumindest der einzige Jogger. Und ich dachte es wären mehrere Guter-Vorsatz-Jogger unterwegs. Keine Sorge Jungs, ich halte die Fahne hoch auch bei der Kälte! Es tut einfach verdammt gut.
Das Wichtigste ist:
Ich gebe mich selbst nicht auf.
und
Es kann nur besser werden.
Das soll's gewesen sein, war immerhin etwas befreiend und strukturierend. Ich mach mir jetzt noch zwei Tassen Tee als Rotwein-Ersatz und schau dann, dass ich morgen wieder besserer Dinge bin.
Schwierige Grüße,
Kas
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schreibwut,
Donnerstag, 10. Januar 2019, 10:53
Ich habe gelesen, dass wir im betrunkenen Sein unsere wirkliche Persönlichkeit Preis geben.. Wenn das stimmt, dann wäre das höchst bedenklich..
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colchicum autumnale,
Donnerstag, 10. Januar 2019, 21:42
"Erinnerungsdifferenz" ist schön. Man selbst versinkt bei der Erinnerung an manche Situationen, die Jahre her sind, vor Scham immer noch im Erdboden, und kein Mensch sonst kann sich daran erinnern, dass es die Situation überhaupt gab, geschweige denn, dass daran irgendetwas Peinliches gewesen ist. Ob das am mangelnden Selbstwert liegt oder eher an einem zu strengen, perfektionistischen Selbstbild...?
PS: Viel Durchhaltekraft fürs Joggen - Die guten Vorsätze reichen ja meist immerhin bis Mitte Januar ;)
PS: Viel Durchhaltekraft fürs Joggen - Die guten Vorsätze reichen ja meist immerhin bis Mitte Januar ;)
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