Mittwoch, 19. Dezember 2018
Report # 62
Scheiße, ich muss mir den Dreck von der Seele schreiben, denke ich und besorge mir 'nen Sixer Bier im Kiosk nebenan.

Ich verfalle im Stress und bin eigentlich gerade wieder einmal dabei, zu versuchen, mein Leben in den Griff zu kriegen.

Heute habe ich meinen dritten Arbeitsvertrag unterschrieben und ich fühle mich wie eine alleinerziehende Mutter mit fünf Kindern von sechs Vätern, die soviel jobben muss um die hungrigen Mäuler zu stopfen.

Eigentlich bräuchte ich den neuen Job nicht, aber ich konnte die Chance nicht verstreichen lassen. Im Vergleich zu meinen anderen Jobs könnte er mir wirklich was bringen, neue Türen und Erfahrungen öffnen. Ich will es später nicht bereuen, da nein gesagt zu haben. Also habe ich ja gesagt und muss es nun irgendwie alles unter einen Hut bekommen. Und natürlich nebenbei erfolgreich studieren.

Alles kein Grund zum jammern.

Jetzt, wo ich wieder auf dem (zyklisch auftauchenden) Selbstverbesserungstrip bin, habe ich wieder merkwürdige Momente. Ich träume nachts wieder absurdes Zeug und bin ständig mit mir selbst konfrontiert.

Nein, du tust das jetzt nicht. Nein, du solltest besser das tun. Nein, heute kein Alkohol. Eine Kriegserklärung an die eigenen Routinen und Gewohnheiten. Und wofür?

Am schlimmsten sind die Gedanken daran, was mir fehlt. Und das ich denke, das es niemanden gibt, der mir je das geben kann, was ich denke, was ich brauche. Auf emotionaler Ebene.

Gib mir was ab von deiner Größe, Fremde/r und beeindrucke mich.


graue Grüße,
Kas

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Wenn der dritte Job der Zukunft dient und nicht gebraucht wird, warum dann nicht nen anderen Job kündigen?

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Eigentlich ein guter Plan, kann/will ich aber meinen geschätzten Kollegen nicht antun. Die brauchen jeden Mann.

Da es eh nur Zeitverträge jeweils sind die immer wieder verlängert wurden, werde ich sie einfach auslaufen lassen mit Ankündigung damit sie dann Zeit haben sich Ersatz zu suchen.

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Ich bin davon überzeugt, dass es niemanden gibt, der dir geben kann, was du denkst das du brauchst. Denn ich bin davon überzeugt, dass die einzige Person, die dir geben kann was du brauchst du selbst bist.

Nach dem ich das losgeworden bin, will ich dir noch sagen, dass ich mich freue, dass du einen Job gefunden hast, der dir das Gefühl gibt voran zukommen. Allerdings schließe ich mich da bereits gesagtem an, solltest du einen der anderen Jobs ablegen, denn drei auf einmal sind doch ganz schön viel.

So und jetzt wünsche ich dir schöne und angenehme Feiertage und hoffe, dass du dich einfach mal entspannen kannst.

Viel Liebe
Lanika

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Danke! Ich hoffe du hattest auch schöne Feiertage und hast die Zeit mit deiner Familie genossen!

Viel Liebe zurück,
Kas

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ich habe immer alles angenommen, mitgenommen - jobs, gelegenheiten, schnäppchen und one-night-stands. und frage mich bis heute, was dahinter steckt, dass man sich lieber mit optionen und scheinverpflichtungen überfordert als sich für eine sache zu entscheiden, die wirklich sinnvoll und gut ist (oder eben darauf zu warten, wenn es gerade nichts gibt, was wirklich optimal erscheint).
sicherlich bin ich auch eine der "suchenden". suche ist eine sucht und erlaubt es nicht, sich zufriedenzugeben, sich festzulegen. das macht das leben spannend und reich und anders, verkompliziert es aber auch und verhindert innere ruhe und entspannung. auch ich komme nicht ohne hilfsmittel aus, wenn ich mal runterkommen will, weil die anspannung nicht nur geistig, sondern auch körperlich ist. sucht ist vielschichtig, wer das leben "sucht", verliert sich dabei oft auch immer woanders. die intensität wird in allem gesucht. das ist nicht immer gesund. die frage ist, was die alternative wäre und ob es eine solche gibt.

selten, ganz selten passiert es mal, dass ich bei einem menschen ankomme, so wie jetzt bei meinem mann. das bringt aber auch eine gewisse ruhe in die anderen lebensbereiche. vielleicht reicht mir eine feste säule, während der rest in bewegung bleiben darf.

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